Nach monatelangen Verhandlungen ist der Deal perfekt. Der europäische Flugzeugbauer übernimmt mindestens sechs Fabriken von Spirit Aerosystems. Airbus bekommt dafür aber weniger als einst erwartet.
Für Boeing war es überlebensnotwendig. Als Spirit Aerosystems Ende 2024 vor der Insolvenz stand, musste der amerikanische Flugzeugbauer schnell handeln. Er versorgte den Lieferanten mit Liquidität. Und er beschloss, ihn zu übernehmen, um zugleich die Qualität zu verbessern. Das Unternehmen fertigt unter anderem Rumpfsektionen für die 737 und 787 sowie Cockpitsektionen für die meisten Flugzeuge. Im Juli 2025 war die Übernahme dann perfekt.
Die Krise bei Spirit Aerosystems hatte ebenfalls Folgen für Airbus. Denn der amerikanische Konzern beliefert auch den europäischen Flugzeugbauer. Er fertigt unter anderem Teile von Rumpf und Tragflächen des Airbus A350, Flügelteile für den Airbus A320 sowie die Tragflächen für den Airbus A220. Und begannen Verhandlungen über den Verkauf dieser Bereiche. Jetzt wurden die abgeschlossen, wie die Unternehmen am Montag (28. April) bekannt gaben.
Konkret übernimmt Airbus mehrere Werke auf drei Kontinenten. Der europäische Flugzeugbauer verleibt sich die Standorte Kinston in North Carolina in den USA ein (A350-Rumpfsektionen), in St. Nazaire in Frankreich (A350-Rumpfsektionen), in Casablanca in Marokko (A321- und A220-Komponenten), in Wichita in den USA (A220-Pylonen) und in Belfast (A220-Tragflächen).
Im Werk in Nordirland werden auch mittlere Rumpfsektionen für den A220 hergestellt. Auch diesen Bereich übernimmt Airbus, falls es Spirit Aerosystems nicht gelingt, einen Käufer dafür zu finden. Die Europäer erhalten insgesamt 439 Millionen Dollar von Spirit als Entschädigung für die nötig gewordene Übernahme - rund 120 Millionen weniger als ursprünglich vereinbart.
Airbus wird auch die Produktion von Flügelkomponenten für die A320 und die A350 in Prestwick in Schottland übernehmen. Da laufen aber die Verhandlungen noch. Spirit Aerosystems beabsichtigt zugleich, den Standort in Subang in Malaysia an einen Dritten zu verkaufen. Dort werden Teile für A350 und A220, aber auch diverse Boeing-Jets hergestellt.