Irkut MS-21: Wird noch lange nicht fliegen.

«Airbus brauchte zwanzig Jahre»

Wie stark sind die neuen Flugzeugbauer aus Russland und China wirklich? Ein Experte beurteilt die Chancen von Sukhoi, Irkut und Comac.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER

Mit aller Kraft drängen die jungen Wilden auf den Weltmarkt. Die russische Sukhoi will mit ihrem Superjet 100, die ebenfalls russische Irkut mit der MS-21 und die chinesische Comac mit ihrem C919 und dem ARJ21 den beiden Platzhirschen Airbus und Boeing, aber auch den kleineren Bombardier und Embraer bedrängen - nicht nur mit attraktiven Preisen. Der russische Anbieter hat bereits 144 Bestellungen für sein neues Flugzeug, der chinesische 105, Tendenz steigend. Chris Seymour ist Chef der Marktanalyse beim Luftfahrt-Beratungsunternehmen Ascend Worldwide. Für aeroTELEGRAPH beurteilt er die Chancen und Defizite der neuen Flugzeugbauer.

Die russischen und chinesischen Flugzeugbauer machen schnell Fortschritte. Wer liegt in diesem Rennen weiter vorne - Sukhoi oder Comac?

Chris Seymour: Sukhois Superjet 100 ist in Russland bereits im Einsatz. Das Unternehmen hat auch schon einige Orders aus dem Ausland erhalten. Der chinesische Regionaljet Comac ARJ21 wurde auf 2012 verschoben und der neue C919 und auch der MS-21 der russischen Irkut werden kaum vor 2016/17 in Verkehr gesetzt - diese Programme sind noch in frühen Stadien.

Wann werden die neuen Anbieter wirklich soweit sein, dass sie ernsthafte Konkurrenten von Boeing, Airbus, Bombardier und Embraer sind?

Seymour: Es braucht für jeden Hersteller Zeit, zum globalen Marktakteur zu werden. Sie müssen ein erprobtes, zuverlässiges Produkt abliefern, das auch den Kundenwünschen entspricht und für das es internationalen Service gibt. Die ersten Umsätze erzielen alle Flugzeugbauer normalerweise zuerst im Heimmarkt. China ist natürlich ein sehr großer Heimmarkt - das ist ein Vorteil für Comac. Airbus und Embraer brauchten rund zwanzig Jahre bis zum Durchbruch. Wir glauben, dass es bei Comac weniger lang dauern wird.

Sind die Flugzeuge aus China oder Russland einfach Kopien westlicher Modelle oder steckt in ihnen auch Innovation?

Seymour: Der Comac C919 und der Irkut MS-21 wurden auf dem Reißbrett neu erfunden. Wie alle heutigen Flugzeugbauprojekte sind auch sie Gemeinschaftswerke, bei denen westliche Partner mitarbeiten. Sie sind neue Typen, die auf bestehenden aufbauen. Sie sind nicht revolutionär.

Ist eigentlich der Preis das Hauptverkaufsargument?

Seymour: Der Preis ist sicherlich ein wichtiger Faktor. Doch die Fluggesellschaften brauchen ein zuverlässiges Flugzeug mit zuverlässigen Serviceleistungen. Zudem muss man sehen: Airbus und Boeing haben alleine wegen ihrer Größe auch eine sehr starke Preismacht

Werden westliche Passagiere je Flugzeuge aus Russland oder China akzeptieren?

Seymour: Um ehrlich zu sein haben die meisten Passagiere keine Ahnung in was für einen Flieger sie sich setzen. Ihnen ist wichtiger, dass sie pünktlich ankommen, dass es bequem ist, dass sie ihr Gepäck am Zielort erhalten. Das sind deshalb auch Gründe, weshalb Airlines bestimmte Flugzeugbauer auswählen.

Ryanair kündigte an mit Irkut und Comac über den Kauf neuer Flieger zu verhandeln. Ist das ernst gemeint oder nur ein Mittel, um Airbus und Boeing im Preis zu drücken?

Seymour: Fluggesellschaften sollten alle Alternativen prüfen. Ryanair ist diesbezüglich vielleicht die aggressivste Vertreterin. Eine hohe Auslastung und eine hohe Zuverlässigkeit ist für einen Billigflieger aber genauso wichtig wie ein guter Kaufpreis.

Mehr zum Thema

ticker rosaviatsiya

Bei Rosaviatsiya könnte künftig ein Manager jene Programme beaufsichtigen, die er zuvor bei Yakovlev mitentwickelt hat

ticker-russland

Statt PD-35? Russland entwickelt Triebwerk PD-26

volga dnepr antonov an124 zuerich 2008

Russland vor Verstaatlichung von Volga-Dnepr - und Zerschlagung

Flughafen Tallinn: Flüge nach Russland starten hier gewöhnlich keine mehr.

Airbus A321 fliegt nach unfreiwilligem Zwischenstopp von der EU nach Russland

Video

Flammen am Triebwerk: Der Airbus A330 von Swiss musste den Start abbrechen.
Ein Airbus A330 von Swiss brach in Boston den Start ab, nachdem das rechte Triebwerk Probleme machte. Alle 223 Passagiere blieben unverletzt, ihre Reise nach Zürich erfolgte per Ersatzflugzeug. Das ging auch deshalb schnell, weil die Airline Glück im Unglück hatte.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
KAF308: Die Fokker 70 geht in Rente.
Seit drei Jahrzehnten fliegt die Harambee One den Präsidenten des ostafrikanischen Landes. Doch nach wiederholten Pannen und hohen Wartungskosten schickt Kenia die Fokker 70 der Regierung 2026 in den Ruhestand.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Jetson One im Flug: Inspiriert von Star Wars schwebt das elektrische Flugmotorrad über der Erde.
In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies