Boeing-Chef David Calhoun: Geht Ende des Jahres.
David Calhoun geht

737-Max-Krise kostet Boeing-Chef den Job

Der amerikanische Flugzeugbauer befindet sich in einer tiefen Krise. Das hat jetzt Konsequenzen für Boeing-Chef David Calhoun - und für einen weiteren Top-Manager.

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Gut läuft es bei Boeing seit 2018 nicht. Nach den tödlichen Abstürzen zweier Boeing 737 Max stand das komplette Programm still. Den damalige Konzernchef Dennis Muilenburg kostete das die Stelle, David Calhoun übernahm. Doch auch er muss jetzt gehen. Genauso wie Stan Deal, der die Sparte für kommerzielle Flugzeuge leitet.

Denn die Probleme hörten nicht auf, als die Boeing 737 Max wieder abheben durfte. Immer neue Schwierigkeiten in der Flugzeugproduktion kamen ans Licht. Das Ganze erreichte im Januar 2024 einen neuen Höhepunkt, als im Flug ein Paneel einer Boeing 737 Max 9 von Alaska Airlines herausbrach. In der Folge wurde die komplette Produktion des Herstellers einer intensiven Prüfung unterzogen - mit dem Ergebnis, dass vieles schief läuft.

«Demut und völlige Transparenz»

Der Konzern zieht daraus nun Konsequenzen. David Calhoun kündigt seinen Rücktritt per Ende 2024 an. «Wie Sie alle wissen, war der Unfall von Alaska Airlines Flug 1282 ein Wendepunkt für Boeing. Wir müssen weiterhin mit Demut und völliger Transparenz auf diesen Unfall reagieren», so Calhoun in einem Brief an die Mitarbeitenden. «Außerdem müssen wir auf jeder Ebene unseres Unternehmens ein umfassendes Engagement für Sicherheit und Qualität an den Tag legen».

Er habe seit einiger Zeit in Gesprächen mit dem Vorstand über den richtigen Zeitpunkt für einen Übergang bei Boeing gesprochen. Das Ziel sei jetzt, «Boeing weiterhin durch das Jahr führen, um die entscheidenden Arbeiten zur Stabilisierung und Positionierung des Unternehmens für die Zukunft abzuschließen.»

Stan Deal tritt per sofort zurück

Mit sofortiger Wirkung tritt Stan Deal zurück. Der Chef der kommerziellen Flugzeugsparte von Boeing ist auch verantwortlich für das Programm der 737 Max. Auf ihn folgt Stephanie Pope. Sie wurde erst vergangenes Jahr zur Operativchefin des Konzerns ernannt. Schon da hieß es, dass Pope als Nachfolgering von Deal oder gar Calhoun gehandelt werde.

Erst vor wenigen Tagen hatte Ryanair-Chef Michael O'Leary gesagt, Stan Deal sei ein sehr guter Verkäufer, aber Boeing brauche aktuell nicht unbedingt einen Verkäufer. Boeing brauche Führung und «jemanden, der täglich dort sitzt und die Arbeit erledigt», der die Gründe für Verzögerungen finde und die Lieferketten in Ordnung bringe. Deal müsse «täglich in Seattle sitzen und Flugzeuge produzieren», so O'Leary

Wechsel auch im Aufsichtsrat

Im Mai geht dann auch der Aufsichtsratsvorsitzende Larry Kellner. Er stellt sich laut der Mitteilung von Boeing nicht zur Wiederwahl. Der Aufsichtsrat hat Steve Mollenkopf zum Nachfolger von Kellner als unabhängigen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. In dieser Funktion wird Mollenkopf das Verfahren des Vorstands zur Auswahl des nächsten Chefs oder der nächsten Chefin von Boeing leiten, heißt es.

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