Letzte Aktualisierung: um 1:06 Uhr

Cleverlayover

Flugsuche mit Zwischenstopps und Risiken

Die Suchmaschine Cleverlayover stellt Fluggästen in Aussicht, durch Zwischenstopps viel Geld zu sparen. Doch auch das hat seinen Preis.

Erst mit Lufthansa fliegen, dann umsteigen in eine Ryanair-Maschine? Solche ungewöhnlichen Anschlüsse will die amerikanische Flugsuchmaschine Cleverlayover möglich machen. Sie sucht Flugverbindungen mit Zwischenstopps und kombiniert dabei auch Airlines, die nicht zusammenarbeiten. «Reisende können Tausende von Dollar sparen», stellt Cleverlayover auf der Webseite in Aussicht. «Wir werden nicht zu jedem Flug Ersparnisse finden, aber bei einer von drei Suchen können wir dir im Durchschnitt 200 Dollar sparen.»

In einem Test mit einer ungewöhnlichen Flugroute fanden wir einen Flug von Nürnberg nach Katmandu für umgerechnet 700 Euro. Er führte zuerst mit Ryanair nach Rom und von dort mit Alitalia wieder zurück nach Mailand und von dort weiter mit Air India nach Delhi und schließlich nach Kathmandu. Der billigste Flug auf einem klassischen Portal war einer mit Turkish Airlines via Istanbul für 780 Euro. Bei einer klassischen Route wie Wien – Los Angeles findet Cleverlayover eine Verbindung via Belgrad, Istanbul, Paris und San Francisco für 683 Euro. Auf dem klassischen Portal zahlt man für einen Flug von Delta Air Lines via Paris 1104 Euro.

Aufgepasst bei den Details

Die Schnäppchen haben ihren Preis und ihre Risiken: Zuerst einmal dauert eine Cleverlayover-Verbindung deutlich länger als ein Direktflug. Außerdem muss das Gepäck beim Transfer neu eingecheckt werden. Manchmal ist sogar ein Flughafenwechsel notwendig. Damit nicht genug. Billig-Fluglinien, die Cleverlayover auch auflistet, verlangen Aufpreis fürs Gepäck, was im Suchergebnis nicht eingerechnet ist.

Und bei manchem Zwischenstopp braucht man auch ein Visum, das für den eigentlichen Zielort gar nicht nötig ist. Und was passiert, wenn der erste Flug Verspätung hat und der Anschlussflug schon weg ist? Wenn Sparen beim Ticket-Kauf oberste Priorität hat, könnte Cleverlayover helfen. Doch wer nicht aufpasst, zahlt durch Gepäckgebühren, Transfers am Boden, Visa-Kosten und Ähnliches am Ende eventuell doch mehr.

Drei Tage Zwischenstopp gefällig?

Allerdings wirbt die Seite mit einer weiteren Option, die Probleme wie Verspätungsgefahr und erneutes Einchecken etwas weniger schmerzlich erscheinen lässt – und den Charakter der Reise komplett verändert: die Möglichkeit, die Dauer der Zwischenstopps zu wählen, und zwar in Tagen. Wer also den Weg zum sprichwörtlichen Ziel machen will, ist bei Cleverlayover vielleicht durchaus richtig.