Der Flughafen von Caracas aus der Luft: Zahlreiche Airlines dürfen den Airport nicht anfliegen.

Der Flughafen von Caracas aus der Luft: Zahlreiche Airlines dürfen den Airport nicht anfliegen.

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Konnektivität eingebrochen

Venezuela mit dem Flugzeug immer schwieriger erreichbar

Das Maduro-Regime reagiert harsch auf Kritik von Staaten an der Präsidentschaftswahl. Mit drei Ländern gibt es bereits keinen Luftverkehr mehr, mit Spanien könnte ein viertes folgen. Das hat dramatische Folgen für Venezuela.

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Mitte August bestätigte der Oberste Gerichtshof in Venezuela den Wahlsieg des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro. Die Ergebnisse aus einzelnen Wahlbezirken der Präsidentschaftswahl vom 28. Juli hätten aufgrund einer Cyberattacke nicht veröffentlicht werden können, erklärte Gerichtspräsidentin Caryslia Rodríguez. Das Gremium kam jedoch zu dem Schluss, dass Maduro der rechtmäßige Gewinner der Wahl sei.

Einen Tag nach der Wahl hatten die Regierungen Argentiniens, Costa Ricas, Guatemalas, Ecuadors, Panamas, Paraguays, Perus und Uruguays in einer gemeinsamen Stellungnahme die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in Frage gestellt. Sie verlangten eine «vollständige Überprüfung in Anwesenheit unabhängiger Wahlbeobachtender». In der Folge kappte Maduro die diplomatischen Beziehungen zu diesen Staaten.

Konnektivität sinkt

Die Regierung Maduros ging noch einen Schritt weiter: Das Verkehrsministerium ordnete an, dass zum 31. Juli alle kommerziellen Flüge zwischen Venezuela und Panama, in die Dominikanische Republik sowie nach Peru ausgesetzt werden. Kürzlich wurde spekuliert, ob die Anordnung zum 30. September ausläuft. Doch das Ministerium teilte mit, dass sie «in Kraft bleibt», da «sie nie eine Ablaufzeit hatte».

Knapp zwei Monate später werden die Auswirkungen deutlich: Die internationale Konnektivität ist um 54 Prozent eingebrochen, teilte der Vereinigung venezolanischer Fluglinien Alav mit. Von den ursprünglich 181 internationalen Flügen pro Woche sind nur 83 übrig, was einen Rückgang um 98 Flüge bedeutet. Dies entspricht etwa 15.000 wöchentlichen Sitzplätzen, die nicht mehr verfügbar sind, erklärte Marisela de Loaiza, Präsidentin des Verbands, gegenüber er spanischen Nachrichtenagentur EFE.

Krise seit zehn Jahren

Es ist der nächste Rückschlag für die Luftfahrt des Landes. Das Allzeithoch erreichte Venezuela 2013 mit 352 internationalen Verbindungen pro Woche. Die Wirtschaftskrise ab 2014 führte dazu, dass die Anzahl der Auslandsverbindungen bis 2019 auf 100 schrumpfte. Die Covid-19-Pandemie verschärfte die Situation weiter, und nun setzen die Sanktionen der Regierung den ohnehin angeschlagenen Sektor zusätzlich unter Druck.

Die Verbindungen nach Peru, Panama sowie in die Dominikanische Republik galten als besonders wichtig, weil das Angebot an internationalen Direktflügen trotz Verbesserungen nach der Coronavirus-Pandemie immer noch begrenzt ist. Gerade Reisende mit dem Ziel Nordamerika nutzen Verbindungen über die drei Länder Richtung USA und Kanada, wohin es keine Flüge gibt.

Plötzlich steht Spanien im Fokus

Und die nächste Verschlechterung ist schon da. In der vergangenen Woche bezeichnete die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles Venezuela als Dikatatur. Daraufhin wurde der spanische Botschafter ins Außenministerium in Caracas einbestellt. Der Präsident der Nationalversammlung von Venezuela  forderte umgehend die Regierung auf die diplomatischen Beziehungen zu Spanien abzubrechen und kommerzielle Flüge zwischen beiden Nationen mit spanischen Fluggesellschaften einzustellen.

Betroffen von der Maßnahme wären Air Europa, Plus Ultra und Iberia. Die drei spanischen Fluggesellschaften kommen bei den Flügen zwischen Spanien und Venezuela auf einen Marktanteil von fast 90 Prozent, wie Daten des Luftfahrtdaten-Anbieters Cirium Diio zeigen (siehe Grafik).

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