Das Unternehmen, das den Flughafen Belgrad mit Treibstoff versorgt, ist in russischem Besitz. Es drohen Sanktionen. Das wirkt sich auch auf Flugverbindungen in die serbische Hauptstadt aus - etwa von Transavia.
Eigentlich hätte die Billigairline schon im April von Paris-Orly nach Belgrad fliegen sollen. Dann verschob sie den Start auf Juli. Und jetzt streicht Transavia die Flüge ganz, berichtet das Portal Ex-Yu Aviation. Der Flugplan sah zwei wöchentliche Verbindungen vor, der Ticketverkauf wurde bereits eingestellt.
Dass eine Airline Flüge wieder einstellt, ist nicht ungewöhnlich. Doch im Fall von Transavia steckt mehr dahinter. Offiziell nennt die Fluggesellschaft «interne Gründe» für die Entscheidung. Nach Informationen von Ex-Yu Aviation spielten aber auch externe Faktoren eine Rolle. Hintergrund sind Bedenken rund um die Treibstoffversorgung am Flughafen Belgrad.
Dort ist das Unternehmen NIS, kurz für Naftna Industrija Srbije, der alleinige Anbieter von Kerosin. Am 10. Januar erließen die USA Sanktionen gegen den serbischen Energiekonzern. Der Grund: Das Unternehmen hat mehrheitlich russische Eigentümer. 50 Prozent des Konzerns gehören Gazprom Neft, 6,15 Prozent Gazprom, 29,87 Prozent dem serbischen Staat und 13,98 Prozent anderen, kleineren Anteilseignern.
Die angedrohten Sanktionen, die ursprünglich bereits Ende Februar greifen sollten, wurden inzwischen auf den 28. April verschoben. Zwar betonen die USA, dass sich die Maßnahmen nicht gegen Serbien, sondern gegen russische Eigentümer richten – dennoch sorgt die Lage für Unsicherheit.
So hatte etwa Wizz Air bereits im Januar gehandelt. Die Fluglinie hat zwar Airbus-Jets in Belgrad stationiert. Doch diese wurden umgehend anderswo betankt, etwa in Timisoara in Rumänien und in Budapest in Ungarn. Der Flugplan wurde davon nicht beeinflusst.