Für die dritte Startbahn in Heathrow muss die vielbefahrene Autobahn M25 verlegt werden. Der Flughafen hat nun ein Konzept vorgestellt, das Bau und Verkehr parallel möglich machen soll und nimmt sich dabei ein Beispiel an Deutschland.
Die zusätzliche Startbahn in London-Heathrow ist nicht nur ein Bauprojekt in der Luftfahrt, sondern auch eines der größten Infrastrukturvorhaben Großbritanniens. Denn für die neue, dritte Piste muss die stark befahrene Autobahn M25 verlegt und neu gebaut werden. Nun hat der Flughafen konkrete Pläne vorgestellt, wie das gelingen soll, ohne den Verkehr zusammenbrechen zu lassen.
Geplant ist, ein komplett neues Teilstück der Autobahn 130 Meter westlich des heutigen Verlaufs zu errichten. Darüber wird dann der neue Teil des Flughafens gebaut. Erst wenn Tunnel und Brücken fertiggestellt sind, soll der Verkehr in nächtlichen Sperrpausen auf die neue Strecke umgeleitet werden. Finanziert werden soll das Projekt vollständig privat durch den Flughafen London-Heathrow.
Alternative Konzepte, etwa den Bau der Piste über die Straße M4, habe man geprüft, aber verworfen, so der Flughafen London-Heathrow. Sie hätten zu massiveren Eingriffen in Wohngebiete geführt, Tausende zusätzliche Häuser betroffen und zudem einen wichtigen Bahntunnel gefährdet, durch den der Heathrow Express und die U-Bahn-Strecke der Elizabeth Line fahren. Auch eine kürzere Piste kam nicht infrage – sie wäre für viele Langstreckenflüge ungeeignet gewesen.
Der Flughafen London-Heathrow verweist darauf, dass das Bauen über eine Autobahn nicht neu sei. Vergleichbare Lösungen seien bereits an großen Drehkreuzen wie Frankfurt oder Paris-Charles de Gaulle erfolgreich umgesetzt worden. Zusammen mit der Straßenbaubehörde National Highways will er nun die Details finalisieren, um die dritte Piste und den neuen Abschnitt des M25 parallel zu realisieren.