Blick auf den Flughafen Heathrow: British Airways ist die größte Airline am Platz.

Kürzere Start- und LandebahnBritish Airways bevorzugt für London-Heathrow dritte Piste ohne Autobahn-Umbau

In England wird über die Lage und Länge der geplanten dritten Piste am Flughafen London-Heathrow gestritten. Laut der Betreibergesellschaft hätten Airlines Probleme mit einer kürzeren Variante. Doch der Chef von British Airways sieht das anders.

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Kein Flughafen in Europa fertigt mehr Passagiere ab als London-Heathrow. Das Management erwartet in diesem Jahr 85,1 Millionen Reisende. Anders als die nachfolgenden Flughäfen – Istanbul, Paris-Charles de Gaulle, Amsterdam und Madrid – bewältigt Heathrow diesen Verkehr mit nur zwei Start- und Landebahnen. Derweil wird in Großbritannien seit fast zwei Jahrzehnten über den Bau einer dritten Piste gestritten.

Im Juni bekräftigte die britische Regierung ihr Ziel, die dritte Piste in Heathrow bis 2035 in Betrieb zu nehmen. Nun wird über Lage und Länge der künftigen Bahn debattiert. Möglich wurde diese Diskussion erst, weil der aktuelle Betreiber, Heathrow Airport Holdings, Konkurrenz erhalten hat für den Ausbau. Mit der Arora Group des britisch-indischen Milliardärs Surinder Arora hat ein zweites Unternehmen einen eigenen Entwurf vorgelegt.

Zwei Konzepte: Heathrow Airport Holdings versus Arora Group

Heathrow Airport Holdings schlägt eine 3500 Meter lange Piste vor, die nordwestlich der bestehenden Nordbahn entstehen soll. Dafür müsste die querende Autobahn M25 in einen Tunnel verlegt werden. Die Arora Group plant eine deutlich kürzere Liste von 2800 Metern. Die M25 würde davon unberührt bleiben. Ohne die Arora-Group-Pläne zu nennen, erklärt Heathrow Airport Holdings vor einige Zeit, dass einige Fluggesellschaften Bedenken geäußert hätten, dass eine kurze Piste nicht optimal für Langstreckenflüge wäre.

Der Plan der Arora Group für den Heathrow-Ausbau: Die dritte Piste erreicht nicht die Autobahn M25.

British Airways wird es wohl nicht gewesen sein. Der Chef der mit Abstand größten Airline in Heathrow, Sean Doyle, sagte am 10. November im Rahmen einer Konferenz: «Wenn man eine Verlegung der M25 vermeiden kann, sollte man eine Verlegung der M25 vermeiden.» Und Doyle wurde noch konkreter, wie der Sender BBC berichtet: «Ich denke, wir sollten nach Möglichkeiten suchen, eine kürzere Start- und Landebahn zu bauen.»

British Airways mit Abstand größte Airline in London-Heathrow

Der Flughafen London-Heathrow ist das globale Drehkreuz von British Airways und hat einen Marktanteil von rund 50 Prozent. Die Fluggesellschaft hat also ein zentrales Interesse daran, wie die geplante dritte Piste aussehen wird. Airport und Fluggesellschaft liegen allerdings bereits seit längerem im Clinch: Heathrow hat angekündigt, die Gebühren zu erhöhen, British Airways hat gedroht, Verkehre an andere europäische Flughäfen zu verlagern.

Zumindest der Streit um die Länge der Piste wird bald entschieden sein: Die britische Regierung will laut BBC Ende dieses Monats bekanntgeben, welcher Bauträger den Auftrag für die dritte Start- und Landebahn am Flughafen London-Heathrow erhält.

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