Collins Aerospace arbeitet nach der Cyberattacke weiterhin fieberhaft an einer Lösung der Probleme. Doch die ist nicht einfach. Die Flughäfen London-Heathrow, Berlin, Brüssel und Dublin müssen aber wohl noch tagelang auf manuelle Check-ins setzen.
«Betriebsabläufe am BER stabil, Beeinträchtigungen dank engagiertem Einsatz aller Partner im Rahmen» - das teilte am Montag der Flughafen Berlin-Brandenburg mit. Doch wer an der Stelle dachte, die Auswirkungen des Cyberangriffs vom Wochenende seien an den betroffenen Airports Berlin, Brüssel, Dublin und London-Heathrow bald nicht mehr spürbar, irrte sich. Am Mittwoch (24. September) teilte der deutsche Hauptstadt-Flughafen mit, dass weiterhin noch manuelle Check-ins und Boardings nötig seien und «dass die Bereitstellung einer funktionsfähigen und sicheren Software noch mehrere Tage dauern kann».
Und nicht nur der Flughafen Berlin ist weiterhin betroffen. Der britische Sender BBC konnte ein internes Memo an das Flughafenpersonal in London-Heathrow einsehen, in dem es um die Schwierigkeiten des Softwareanbieters Collins Aerospace bei der Wiederherstellung seiner Check-in-Software geht, die das Ziel der Cyberattacke am Wochenende war.
Collins Aerospace scheint das System nach dem Neustartversuch am Montag laut dem Sender erneut zu überarbeiten. Das Unternehmen aus den USA nennt keinen Zeitplan für die Fertigstellung und fordert Bodenabfertiger und Fluggesellschaften auf, mindestens eine weitere Woche manuelle Abläufe einzuplanen, wie der Sender berichtet.
Laut der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit handelte es sich um eine Ransomware-Attacke. Dabei blockieren Schadprogramme ein Computersystem oder Daten, mit dem Ziel, Geld für die Freigabe zu erpressen. Am Mittwoch gab die britische Kriminalpolizei eine Festnahme im Zusammenhang mit dem Angriff bekannt.