Letzte Aktualisierung: um 12:50 Uhr

Aeroflot-Tochter Rossiya

Flugbegleiterinnen über 45 müssen um Job bangen

Weil sie weniger Flüge anbieten kann, hat die Aeroflot-Tochter zu viel Kabinenpersonal. Frauen, die über 45 Jahre alt sind, sollen deshalb Rossiya verlassen.

Die Welt ist für Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine kleiner geworden. Heute gibt es weniger internationale Verbindungen als zu Sowjetzeiten vor 50 Jahren. Russische Fluggesellschaften fliegen seit dem 1. Juli noch 24 Länder an. Das hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigten in der Luftfahrtbranche, wie sich aktuell bei Rossiya zeigt.

Die Aeroflot-Tochter hatte vor dem Krieg zahlreiche europäische Routen, unter anderem auch Amsterdam, Berlin und Wien im Programm. Interkontinental steuerte die Airline auch Ziele im Nahen Osten und Asien an. Mittlerweile konzentriert sich Rossiya überwiegend auf Inlandsverbindungen.

45-Jährigen droht Vorruhestand

Die Fluggesellschaft steht in diesem Sommer vor dem Dilemma, über mehr Kabinenpersonal zu verfügen, als benötigt wird. Der russische Telegram-Kanal Aviatorshina berichtet, dass das Management daher versucht, Kabinenpersonal abzubauen. Dabei soll sich die Fluggesellschaft auf eine Gruppe fokussiert haben: Flugbegleiterinnen, die älter als 45 Jahre sind.

Diese sollen in kleinen Gruppen von ihren Vorgesetzten zu Gesprächen vorgeladen worden sein. Ziel der Gespräche ist es, die Beschäftigten zu einer Kündigung zu bewegen. Im Gegenzug bietet die Fluggesellschaft eine Einmalzahlung von umgerechnet rund 1500 Euro sowie lebenslange Freiflüge bei Rossiya. Diese Leistungen erhalten Beschäftigte eigentlich erst, wenn sie über 30 Jahre bei der Airline arbeiten.

Angst vor Degradierung

Laut dem Telegram-Kanal haben die betroffenen Mitarbeiterinnen Angst, dass sie degradiert werden, sollten sie die Offerte ausschlagen. Sie befürchten, nicht mehr für internationale Flüge eingeplant zu werden. Rossiya hat versprochen, dass den Betroffenen keine Konsequenzen drohen, egal, wie sie entscheiden.