Letzte Aktualisierung: um 9:38 Uhr

Gespräche über Wet Lease

Fliegen Niki-Jets bald doch für Lufthansa?

Bei der Übernahme von Niki konnte sich Lufthansa nicht durchsetzen. Dennoch könnten Flugzeuge und Crews der Österreicher bald für Eurowings abheben.

Mitte Dezember 2017 sagte Lufthansa die Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki ab. Die EU-Kommission habe «klar signalisiert, dass eine Übernahme und Integration in die Eurowings-Gruppe aktuell nicht genehmigungsfähig ist», teilte die größte deutsche Fluggesellschaft damals mit. «Auf Basis dieser Einschätzung wird eine Übernahme von Niki durch Eurowings nicht weiterverfolgt.» Die österreichische Fluglinie ging schließlich zuerst an IAG und dann in einem neu aufgerollten Insolvenzverfahren an ihren ehemaligen Besitzer Niki Lauda.

Und genau dieser Niki Lauda könnte nun dafür sorgen, dass die Flugzeuge und Crews von Niki vielleicht doch für Eurowings fliegen, wenn auch unter dem neuen Namen Laudamotion. Denn wie das Manager Magazin berichtet, sollen sich Lauda und Eurowings einig sein, dass die Lufthansa-Tochter die Mehrheit der 15 Niki-Jets samt Besatzungen über einen Wet-Lease-Deal mietet. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters wollten beide Seiten aber noch keine Einigung bestätigten. Ein Eurowings-Sprecher sagte, es gäbe noch keine Entscheidung. Lauda erklärte: «Wir haben darüber diskutiert, aber es ist noch nichts passiert.»

Start im Chartergeschäft angekündigt

Nachdem Lauda im Januar den Zuschlag für die Niki-Übernahme erhalten hatte, war klar, dass der Neustart nicht einfach werden wird. Lauda kündigte an, dass die Airline unter dem Namen Laudamotion ab Ende März zuerst im Chartergeschäft wieder abheben und dann ab Herbst in den Linienverkehr zurückkehren soll. Der Plan: Laudas Partner Thomas Cook soll mit der Buchung großer Kontingente dafür sorgen, dass die Flugzeuge im Sommer gefüllt sind und Laudamotion nicht gleich zum Start hohe Verluste einfliegt. Ebenfalls war davon die Rede, dass der Touristik-Konzern und seine Tochter Condor die Fluglinie auch in operativen Bereichen wie Crew-Planung und Wartung unterstützen könnte.

Noch vor seinem Erfolg im Übernahme-Poker hatte Lauda Lufthansa im Dezember attackiert. «Die Lufthansa hat sich heimlich fast die gesamte Flotte geholt», sagte der Ex-Rennfahrer. Einen Teil der Niki-Flieger habe Lufthansa gekauft, für den Rest würden die Leasingverträge neu verhandelt. Lufthansa teilte daraufhin mit, dass sie die Maschinen einem Käufer von Niki zu marktüblichen Konditionen verkaufen werde.