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Risiko Handgepäck

Passagiere beachten Anweisungen nicht

Verschiedene Notlandungen in den letzten Monaten haben gezeigt: Passagiere lassen ihr Handgepäck im Flugzeug nur ungern zurück. Das kann gefährlich werden.

Turkish-Airlines-Flug 726, US-Airways-Flug 445 und Delta-Flug 1086 haben eigentlich nichts gemeinsam – bis auf dass alle drei Bruchlandungen waren: In Kathmandu, Denver und New York. Bei allen zeigte sich aber dasselbe Problem, wie die Fachseite Runwaygirlnetwork berichtet. Passagiere hörten nicht auf die Anweisungen der Besatzungen.

Wie man auf verschiedenen Videos sehen kann, nahmen die meisten der Reisenden ihr Gepäck mit, statt es zurückzulassen, wie es Vorschrift ist. Nicht nur das. Viele öffnen sogar die Gepäckfächer, um ihre Taschen noch mitzunehmen. Das kostet Sekunden, die mitunter über Leben und Tod entscheiden können. Das zeigte sich etwa bei der Bruchlandung einer Asiana-Maschine in San Francisco, die innerhalb kürzester Zeit abbrannte.

Auch andere Mängel

Dieses Verhalten kann auch aus anderen Gründen gefährlich sein. Ob nun eine Tasche hängenbleibt und so Knochen bricht, ob ein schweres Gepäckstück aus dem Fach fällt und jemanden bewegungsunfähig macht oder ob Wodkaflaschen zerbrechen und sich die entflammbare Flüssigkeit auf dem Boden verteilt – all das kann Todesopfer zur Folge haben. All diese Risiken in den Evakuierungsübungen der Hersteller nicht einbezogen.

Und das ist nicht das einzige Problem: So finden diese Übungen etwa auch meist in der Sprache der freiwilligen Teilnehmer statt. Doch ein zentraler Faktor beim Erfolg einer Evakuierung ist eben oft auch die Sprache. So wurde etwa im Fall von Asiana bemerkt, dass ein Großteil der Passagiere aus Südostchina stammte und Mandarin oder Hokkien sprach. Die Englischkenntnisse reichten nicht aus, um die Anweisungen der koreanischen Crew zu befolgen. In der Branche werden daher schon länger Stimmen laut, dass die Evakuierungsübungen angepasst werden müssen.