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Flüssiges darf wieder an Bord

Aufatmen bei den Passagieren. Schon nächstes Jahr lockert die EU die strengen Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck. 2016 sollen sie ganz wegfallen.

Für die britische Polizei war es ein Coup. Im August 2006 verhaftete sie 24 Anhänger der Al Kaida, die auf Flügen von London in die Vereinigten Staaten Flüssigsprengstoff zur Explosion bringen wollten. Für Passagiere war das zwar aus Sicherheitsgründen ebenso erfreulich, aber zugleich der Beginn eines neuen Ärgernisses. Die Sicherheitskontrollen auf Airports wurden nochmals langsamer und mühsamer. Flüssigkeiten in einem Behälter mit einem Fassungsvermögen von mehr als 100 Milliliter durften fortan nicht mehr im Handgepäck an Bord genommen werden. Tonnen von Mineralwasser, Sonnencremes oder Haargels fielen der Regel täglich zum Opfer. Doch nun werden diese Vorschriften aufgehoben, wie der EU-Abgeordnete Saïd El Khadraoui am Freitagabend (1. März) bekannt gab.

Parlament und EU-Kommission hätten sich auf einen Kompromiss geeinigt, erklärte der Belgier auf seiner Internetseite. Er sitzt im Ausschuss für Verkehr und war bei den Verhandlungen um die Abschaffung dabei. Als erstes fällt die Regel, dass nur Zollfrei-Artikel im Handgepäck mitgeführt werden dürfen, die an Flughäfen in der EU gekauft wurden. Ab dem 31. Januar 2014 seien Produkte wie Parfums, Getränke oder Cremes wieder generell an Bord erlaubt – auch auf Umsteigeflügen innerhalb Europas, so der Politiker. «Auch persönliche Lebensmittel, Medikamente oder Babynahrung werden dann nicht mehr eingezogen», so El Khadraoui. Sein britischer Parlamentskollege Brian Simpson bestätigte in einem Chat mit Wählern gleichentags den Fahrplan.

Spezialisierte Scanner

Die Aufhebung der EU-Regel ist nur ein kleiner Zwischenschritt. Die große Erleichterung für Passagiere folgt 2016. Dann fallen gemäß dem EU-Abgeordneten alle Beschränkungen. Möglich macht den Schritt die Technik. In drei Jahren verfügten alle Flughäfen in der Europäischen Union über Scanner, welche Flüssigkeiten untersuchen können, erklärt El Khadraoui. «Diese Geräte messen die Dichte und können somit bestimmen, ob die Flüssigkeit sicher ist oder nicht», schreibt er.