Airbus A380: Nicht alle Rutschen sind betroffen.

SuperjumboEingelagerte Airbus A380 haben Rutschen-Probleme

Mehrere Airlines reaktiveren Airbus A380. Nun weist die europäische Luftfahrtbehörde einen Austausch von Notrutschen an. Und bei manchen Superjumbos gibt es ein weiteres Problem.

Top-Jobs

.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A) mit Funktion Deputy CFI

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A)

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
Goldeck Logo

Captain Pilatus PC-12NGX (f/m/d)

LOWW/VIE
LOAN
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Es ist eine Herausforderung und viel Arbeit, ein lange eingelagertes Flugzeug wieder fit für den Flugbetrieb zu machen. Das gilt besonders, wenn es sich um einen Riesen wie den Airbus A380 handelt. Lufthansa und Qantas stehen gerade vor dieser Aufgabe bei einem Teil ihrer Superjumbos, Thai Airways erwägt zumindest, den gleich Weg zu beschreiten.

Nun stellt die europäische Luftfahrtbehörde Easa A380-Betreibern eine zusätzliche Aufgabe für die Wiederinbetriebnahme der Flugzeuge. In einer Lufttüchtigkeitsanweisung, die seit dem 15. November gilt, ordnet sie den Austausch von einigen der Notrutschen vom Hersteller Collins in Airbus A380 an, die mehr als 185 Tage eingelagert sind oder waren.

Nähte der Notrutschen öffneten sich

Ein Airbus A380 verfügt über 16 Notrutschen, acht auf jeder Seite, jeweils drei im Ober- und fünf im Unterdeck. Betroffen sind alle im Oberdeck (genannt U1, U2 und U3) sowie die mittlere im Unterdeck (M3), die über die Tragfläche nach unten verläuft.

Der Easa wurden Fälle gemeldet, in denen sich bei zuvor eingelagerten A380 beim testweise Aktivieren der genannten Rutschen durch das Aufblasen Nähte öffneten. «Obwohl die Untersuchung noch andauert, wird vermutet, dass die Umgebungsbedingungen während des Parkens und Lagerns die entscheidenden Faktoren für die zunehmende Schädigung der Nähte der Rutschen sind», schreibt die Behörde in der Lufttüchtigkeitsanweisung.

Kombination von Feuchtigkeit und Hitze

«Insbesondere die Einwirkung einer Kombination aus Feuchtigkeit (durch Kondensation während des vorherigen Flugbetriebs) und Hitze (während des Parkens und Lagerns) verursacht eine zunehmende Schädigung der Nähte in der aufblasbaren Struktur einer Rutsche», so die Easa. Das gelte umso mehr mit zunehmender Park- und Lagerzeit des Jets.

«Wenn dieser Zustand nicht behoben wird, könnte dies zu einem Verlust der Luftaufnahmefähigkeit einer Rutsche führen, was im Notfall eine rechtzeitige Evakuierung aus dem Flugzeug verhindern und möglicherweise zu Verletzungen der Insassen führen würde», schreibt die europäische Luftfahrtbehörde weiter.

Es gibt ein weiteres Rutschen-Problem

Die Easa räumt den Betreibern unterschiedlich viel Zeit für den Austausch ein, je nach Seriennummer von Rutsche und Flugzeug, nach Position der Rutsche sowie nach Länge der Standzeit des Flugzeuges. Der schnellste geforderte Austausch ist innerhalb von drei Monaten ab dem 15. November 2022 nötig, der späteste innerhalb von zwölf Monaten.

Es ist allerdings nicht das einzige Problem im Zusammenhang mit A380-Rutschen. Am 13. Oktober veröffentlichte die Easa einen Vorschlag für eine weitere Anweisung. Darin geht es um das Rutschen-Managementsystem mancher A380, hergestellt von Diehl Aerospace.

Neue Version des Systems schon fertig

Der Easa wurden Fälle gemeldet, in denen Korrosion an einer Schnittstellenverbindung innerhalb des A380-Tür- und Rutschen-Managementsystems festgestellt wurde. «Dieser Zustand könnte, wenn er nicht behoben wird, dazu führen, dass sich eine Notrutsche nicht wie erforderlich nach einer Notlandung entfaltet, wodurch die rechtzeitige Evakuierung der Flugzeuginsassen verhindert werden könnte», so die Easa. Sie weist einen Austausch an.

Diehl Aerospace hat bereits eine neue Version entwickelt, bei der Gehäuse, Stecker und physische Schnittstelle aus passiviertem Stahl bestehen anstatt aus Aluminium. Durch diese neue Version werde die Zuverlässigkeit des Tür- und Rutschen-Managementsystems gewährleistet, schreibt die Behörde. Airbus hat die Betreiber schon im August informiert.

Einst Test mit mehreren Verletzten

Die Notrutschen und die Evakuierung waren vor der Zulassung des A380 einst ein großes Thema. Man fragte sich: Wird es Airbus gelingen, 873 Testpersonen innerhalb von 90 Sekunden aus dem Superjumbo zu evakuieren? Im März 2006 zeigte sich: Es ist möglich, sogar in 80 Sekunden. Der Zertifizierung des A380 stand nichts mehr im Wege. Allerdings verletzten sich mehrere Testpassagiere leicht und einer brach sich sogar den Oberschenkel.

Mehr zum Thema

Lufthansa: Sechs A380 hat die deutsche Airline an Airbus zurückverkauft. Auch ihre anderen acht Superjumbos wollte Lufthansa eigentlich nie mehr einsetzen. Doch aufgrund der Lieferverspätungen bei Boeing 787 und vor allem Boeing 777X beschloss die Fluggesellschaft, temporär doch wieder auf den Vierstrahler zu setzen. Vier Exemplare werden für den <a href="https://www.aerotelegraph.com/lufthansa-hat-heidenrespekt-vor-der-a380-reaktivierung">Einsatz im kommenden Sommer ab München</a> reaktiviert. Dass danach noch weitere folgen, <a href="https://www.aerotelegraph.com/lufthansa-prueft-noch-mehr-airbus-a380-zurueckzubringen">ist nicht ausgeschlossen</a>.

Welche Airline plant was mit ihren Airbus A380?

In der Pandemie waren er und andere A380 in Teruel eingelagert worden.

Lufthansa hat «Heidenrespekt» vor A380-Reaktivierung

Airbus A220-300 mit dem Kennzeichen HB-JCU: Bei Swiss muss nur der jüngste A220 zum Check.

Mehr als die Hälfte aller A220 müssen zum Rutschen-Check

Airbus A380 von Lufthansa: Der Superjumbo wurde von einem Akkuschrauber gezogen.

Akkuschrauber zieht Airbus A380 von Lufthansa

Video

businessjet
In den USA wirft die Zeitung New York Times den Betreibern von Business- und Privatjets vor, keinen fairen Anteil an der Finanzierung der Flugsicherung zu zahlen. Die Branche hält dagegen.
Timo Nowack
Timo Nowack
ilyushin il 96 ra 96024 alaska 01
Für das Präsidenten-Treffen zwischen Donald Trump und Vladimir Putin flogen mindestens sechs Flugzeuge der russischen Staatsflotte nach Anchorage in Alaska. Ein Überblick.
Timo Nowack
Timo Nowack
Löschflugzeug auf dem Douro: Etwas ging schief.
Portugal steht vor einem gefährlichen Sommer: Alle Canadair-Wasserbomber sind defekt – während das Land unter Hitze, extremer Trockenheit und steigender Waldbrandgefahr leidet.
Laura Frommberg
Laura Frommberg