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Airbus A318

Ein Baby-Bus auf Sondermission in Genf

Ein Airbus A318 mit besonderem Rufzeichen war dieser Tage in Genf zu sehen. Inzwischen ist das kleine Flugzeugmodell eine Seltenheit geworden.

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Am 16. Juni landete ein Baby-Bus in Genf. So nennen Fans das kleinste Mitglied der Airbus-A320-Familie. Und es war nicht irgendein Airbus A318. Sondern ein relativ seltener A318 Elite ACJ mit der Registrierung LX-LTI, der Global Jet Luxembourg gehört. Das Rufzeichen, mit dem der Flieger unterwegs war: Togo 1.

Der Name war Programm. Denn: An Bord dürfen sich Politiker aus dem afrikanischen Land befunden haben, die zur WTO-Ministerkonferenz in Genf angereist sind. Sie werden die Arbeit der Welthandelsorganisation erörtern und die Funktionsweise des multilateralen Handelssystems überprüfen. Die Konferenz war ursprünglich für Juni 2020 geplant und sollte in Kasachstan stattfinden. Wegen der Pandemie wurde sie aber vertagt.

Keine eigene Luftwaffe

Togo ist ein kleines Land mit einer sehr kleinen eigenen Luftwaffe. Sie besitzt nur zwei Beechcraft King Airs, eine Fokker F-28, drei oder vier Socata TB-30 Trainer, zwei Mil Mi-17, eine Dauphin und einige Gazelle-Hubschrauber. Die wenigen leichten Angriffs- und Trainingsflugzeuge vom Typ Alpha Jet sind wahrscheinlich eingelagert und nicht einsatzbereit. Gegenwärtig sind keine großen Flugzeuge im Register verzeichnet. Früher flog man mit Douglas C-47 Dakota, Douglas DC-8 und Boeing 720. Daher muss man für Reisen der Regierung Flieger chartern.

Der Airbus A318 ist der kleinste und am wenigsten produzierte Airbus, von dem nur 80 Exemplare gebaut wurden. Eine beträchtliche Anzahl wurden mittlerweile verschrottet – zum Beispiel die des US-Betreibers Frontier Airlines und die meisten, die Avianca Brasil gehörten. Auch der größte Betreiber, Air France, hat damit begonnen, sie auszuflotten und zu verschrotten. Weniger als die Hälfte von 80-gebauten ist noch in Betrieb. Insgesamt 20 A318 wurden als ACJ-Businessjet-Version konfiguriert. Momentan sind 19 der 20 gebauten ACJ im Einsatz.