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Umbauten für E190 und E195

Embraer will Frachter ins Angebot aufnehmen

Der brasilianische Hersteller prüft, gebrauchte E190 und E195 zu Frachtern umzubauen. Mit einem Konversionsprogramm würde Embraer eine Nische bedienen.

Embraers E-Jets kann man bislang ausschließlich als Passagierflugzeuge kaufen. In der Corona-Krise bekamen vier Exemplare von Azul aber eine neue Aufgabe. Die brasilianische Airline machte vier der Regionalflieger mit ausgebauten Passagiersitzen zu Hilfsfrachtern.

In der Covid-19-Pandemie behalfen sich viele Airlines mit solchen Prachtern. Nach dem Einbruch der Passagierzahlen ersetzen sie teilweise die wegfallenden Frachtkapazitäten der Passagierflieger. Während das Gastspiel der Hilfsfrachter wie etwa beim Airbus’A380 oder bei der de Havilland Canada Dash 8-400 nicht ewig dauern dürfte, überlegt sich Embraer, sein Angebot um richtige Frachter zu erweitern.

Erster Embraer-Umbau überhaupt

Embraer prüft derzeit, ein Konversionsprogramm für E190 und E195 einzuführen. Dies berichtet das Portal Air Finance Journal mit Berufung auf interne Quellen. Gebrauchte Exemplare des Regionalfliegers würde der brasilianische Hersteller dann von Passagierfliegern zu Frachtern umbauen. Solche Umbauprogramme existieren für eine Vielzahl von Modellen, etwa Airbus A330 oder A321 oder Boeing 737 und 777.

Im Gegensatz zu den Hilfsfrachtern erhalten Umbaufrachter umfassendere Anpassungen. Eine große Ladetür sowie ein verstärkter Hauptkabinenboden samt Rollensystem erlauben beispielsweise die Verladung von Paletten und Containern. Noch bis Ende dieses Jahres will Embraer eine Entscheidung fällen, ob ein Konversionsprogramm gestartet wird oder nicht. Es wäre das erste Umbauangebot für Flugzeuge der Brasilianer.

Nische zwischen ATR 72 und Boeing 737-300

Umgemodelte Embraer E190 und E195, die 114 und 124 Passagiere fassen, würden auf dem Frachtermarkt eine Nische füllen zwischen dem Regional-Turboprop ATR 72 F und der Boeing 737-300 F. Um nicht mit kleineren Frachtern zu konkurrieren, sieht Embraer vom Umbau der kleineren E170 und E175 ab, berichtet Air Finance Journal weiter.