Die <strong>De Havilland Comet</strong> war das erste in Serie gebaute Strahlverkehrsflugzeug der Welt. Den Passagierbetrieb nahm sie im Jahr 1952 auf. Nur ein Jahr später begann eine Unfallserie. Gleich bei drei Abstürzen von De Havilland Comet der britischen Airline Boac stellte sich heraus, dass die Flieger in der Luft auseinandergebrochen waren. Erst nach dem dritten Unfall wurde dem Flieger die Musterzulassung entzogen.

Eine langwierige Ermittlung ergab schließlich, dass Materialermüdung zum Auseinanderbrechen der Maschinen geführt hatte und die Comet wurde umkonstruiert - so wurden etwa weichere Legierungen verarbeitet. Erst 1958 wurden wieder kommerzielle Flüge aufgenommen.
De Havilland Comet

Als ein neues Flugzeugmodell immer wieder abstürzte

Die De Havilland Comet galt als Wunder der Technik als sie in den Fünfzigerjahren vorgestellt wurde. Doch mit dem ultramodernen Jet gab es viele Probleme.

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Die Kommentatoren übertrafen sich auch 1949 gegenseitig mit Superlativen. Die De Havilland Comet DH106 habe eine «anmutige und unmissverständlich frauenähnliche Erscheinung», schrieb der Reporter des Fachmagazins Flight nach dem Erstflug. Der Pilot schwärmte danach gegenüber dem Journalisten, er habe noch nie in einem leiseren Flieger gesessen und die Handhabung des Fliegers sei sehr einfach.

Fliegen ohne Vibrationen

Der britische Hersteller versprach wie Boeing nun ein ganz neues Erlebnis. Sein neues Flugzeug werde nicht nur schnell sein, sondern auch hoch fliegen und so unfreundlichem Wetter ausweichen können. Zudem würden Passagiere einen vibrationsfreien Flug erleben können - eine Neuheit im damaligen Flugverkehr.

Der erste zivile Düsenfieger der Welt sollte aber nicht nur den Reisenden gefallen, sondern auch den Betreibern. Dank völlig neuen und leichteren Legierungen und der Verwendung von Plastikteilen im Rumpf und neuer Verbindungstechnik sollten die Treibstoffkosten tief bleiben.

Unfälle über Unfälle mit der Comet

Doch es kam anders. Schon zwei Jahre nach der Inbetriebnahme der ersten Comet DH106 durch die Boac British Overseas Airways Corporation 1952 kam es zu zwei Unfällen, einer davon mit Todesopfern. Als Ursache wurden Pilotenfehler angenommen. Auch ein drittes Unglück öffnete den Behörden nicht wirklich die Augen. 1953 stürzte eine Comet von Boac nach dem Start in Kolkata in den Indischen Ozean. Augenzeugen berichteten, die Maschine habe gebrannt und keine Tragflächen mehr gehabt. 43 Menschen starben. Die Behörden glaubten aber, der Pilot habe die Maschine in stürmischem Wetter überbelastet.

1954 aber kam es gleich zu zwei Katastrophen. Boac Flug 781 stürzte bei der Mittelmeerinsel Elba ab, South African Airways Flug 201 bei Neapel. Bei ihren Untersuchungen bemerkten die Experten nun Konstruktionsfehler und als Folge massive Materialermüdung. Alle Comets wurden in der Folge gegroundet und aus dem Verkehr gezogen.

Immense Fortschritte

De Havilland lancierte aufgrund der Erkenntnisse ein verbessertes Nachfolgemodell, die Comet 2. Doch niemand wollte sie kaufen. Erst die vergrößerte und nochmals verbesserten Comet 3 und 4 wurden wieder zum kommerziellen Erfolg. Ab 1958 wurden damit dann wieder Passagierflüge aufgenommen. 1981 flogen die allerletzten Reisenden mit einer Comet.

Auch wenn es gewisse Parallelen zum Dreamliner gibt - die Unterschiede sind dennoch frappant. Heute reagieren die Behörden bei den kleinsten Zweifeln umgehend und weltweit, um Unfälle zu verhindern. Zudem wurde die Zulassung von neuen Typen seit den Fünfzigerjahren viel strenger.

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