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Boeing 747 SP

Der letzte Flug des Zwerg-Jumbos

Es war die letzte Maschine, die regelmäßig Passagiere transportierte: Iran Air mustert ihre letzte Boeing 747 SP aus. Das Modell machte Boeing wenig Freude.

Am Anfang stand ein gemeinsames Begehren, wie es heute nicht mehr denkbar wäre. Pan American World Airways und Iran Air traten Anfang der Siebzigerjahre mit dem gleichen Wunsch an Boeing heran. Sie forderten einen Langstreckenflieger, der nicht ganz so groß wie die Boeing 747 mit ihren maximal 555 Sitzen war. Der Flugzeugbauer selbst spürte zugleich, dass er durch die neuen Konkurrenzmodelle McDonnel Douglas DC-10-10 (maximal 300 Passagiere) und Lockheed L-1011-1 Tristar (maximal 400 Passagiere) zunehmend unter Druck geriet. Denn sein zweitgrößtes Modell war die Boeing 707 mit maximal 179 Sitzen.

Und so begann Boeing ein neues Flugzeug zu planen. Es musste schnell auf den Markt gebracht werden können und daher bot sich der Aufbau auf einem bestehenden Modell an. Die Antwort war die Boeing 747 SP, wobei die Abkürzung für Special Performance stand. Sie war mit 56,3 Metern rund 15 Meter kürzer als eine Boeing 747-100 und konnte mit 12.300 Kilometern rund 2.500 Kilometer weiter fliegen als das Ursprungsmodell. Sie bot bis zu 440 Passagieren Platz.

Nur noch Iran Air transportierte mit ihr regelmäßig Passagiere

Ein Erfolg war die Boeing 747 SP nicht. Statt der geplanten 200 Stück wurden nur 45 gebaut. Derzeit fliegen nur noch 14 von ihnen regelmäßig – fast ausschließlich für Regierungen und Unternehmen. Nur eine 747 SP war noch im Passagierverkehr im Einsatz. Die Maschine mit der Produktionsnummer MSN 21093 und der Registrierung EP-IAC gehört Iran Air. Sie hatte ihren Erstflug im Mai 1977. Am 23. November macht sie nun einen letzten speziellen Abschiedsflug mit Passagieren, mit organisiert vom deutschen Veranstalter Airevents. Weitere zwei Wochen später wird sie ganz stillgelegt.

Erfahren Sie in der Bildergalerie oben mehr über die Boeing 747 SP und ihre Geschichte.