Lucy auf dem Schoß ihrer Mutter: Der Hinflug war einfacher verlaufen.
Vueling

Crew von behinderter Reisender überfordert

Ein körperbehindertes Mädchen reiste mit Vueling von Paris nach Barcelona und zurück. Die Erlebnisse an Bord waren vollkommen unterschiedlich.

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Ihren 18. Geburtstag wollte Lucy in Barcelona verbringen. Ein Wunsch, den viele Teenager haben. Doch im Fall der Französin bedeutete das einiges mehr an Aufwand. Denn sie ist körperlich schwer behindert, verfügt über Motorik und Tonus eines Babys.

Daher braucht Lucy vor allem auf Reisen spezielle Sitze. Ob ein solcher ins Flugzeug passt, fragte Lucys Mutter bei Vueling an, mit der es von Paris Orly nach Barcelona ging. Die Fluglinie gab am Telefon Maße durch, anhand derer die Mutter des Mädchens einen Spezialsitz anfertigen ließ. Kostenpunkt: 1200 Euro. Am Tag des Hinflugs Anfang Juli begann denn auch alles ganz gut: Betreuungspersonen holten Lucy und ihre Mutter ab und brachten sie zum Flughafen.

In der ersten Reihe

Im Flugzeug allerdings stellte sich heraus, dass der Spezialsitz nicht auf dem Flugzeugsitz anzubringen war - der Sitzabstand war zu klein. Doch die Crew löste das Problem: Eine Flugbegleiterin bat beim Piloten um Erlaubnis, das Mädchen und ihre Mutter in die erste Reihe zu setzen. Der Kapitän gab sie und die beiden Passagiere wurden umgesetzt, ohne extra dafür zahlen zu müssen.

Auf dem Rückflug aber lief alles anders: Der Pilot wollte die Erlaubnis für die Platzierung in der ersten Reihe nicht erteilen - aus Sicherheitsgründen. Er versuchte daher, die zuständige Person bei der Airline zu erreichen, um sich den Entscheid absegnen zu lassen - erfolglos. Er bat die beiden daraufhin, den Flieger wieder zu verlassen. Doch er wurde von anderen Passagieren vom Gegenteil überzeugt.

Mutter will aufrütteln

Schließlich wurde Lucy über drei Sitze verteilt hingelegt - mit dem Kopf im Schoßs ihrer Mutter. Während Start und Landung gelang es ihr, mit Hilfe anderer Reisender aufrecht zu sitzen. Damit das Ganze etwas bequemer wurde, hatten andere Passagiere ihre Jacken zur Vefügung gestellt, berichtet Lucys Mutter. Dennoch hatte die Jugendliche epileptische Anfälle während des Fluges.

Noch hat Vueling keine offizielle Stellungnahme zu dem Fall abgegeben. Lucy erhielt aber eine Entschuldigung und die Versicherung, dass man nun abklären werde, was genau sich auf dem Flug abgespielt habe. Die Mutter hat den Fall publik gemacht, um darauf aufmerksam zu machen, dass viele Fluglinien noch immer damit überfordert sind, Behinderte möglichst stressfrei zu transportieren.

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