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Frachtgeschäft

Boeing beschleunigt Produktion der 767

Wirtschaftswachstum und E-Commerce-Boom sorgen für größere Nachfrage nach Frachtflugzeugen. Boeing fährt darum bei der 767 die Produktion hoch.

Der Luftfrachtbranche geht es langsam wieder gut: 2017 verzeichnete sie ein Wachstum von 9 Prozent – das stärkste seit langem. Davon profitiert auch Flugzeugbauer Boeing. Laut Geschäftsführer Denis Muilenburg glaubt man an ein langfristiges Erstarken des Luftfrachtmarkts. Weil mehr Fracht in mehr Flugzeuge muss, sind die Auftragsbücher von Boeing prall gefüllt.

Für die Boeing 767 liegen 99 Bestellungen vor. Davon sind 61 Bestellungen für Frachtflugzeuge, 38 für militärische Tankflugzeuge. Nun reagiert Boeing und will die Produktion der 767 ab 2020 von 2,5 auf 3 Maschinen pro Monat hochfahren. Doch auch bei anderen Flugzeugtypen profitieren die Amerikaner vom Luftfrachtboom.

Auch Amazon macht mit

Noch im Sommer 2016 dachte Boeing laut darüber nach, die Produktion der Boeing 747 auslaufen zu lassen. Nun hilft das Logistikunternehmen UPS, das Ende der 747 hinauszuzögern: Im Februar 2018 gab das Unternehmen bekannt, den Umfang einer bestehenden Bestellung auf 28 neue Boeing 747 zu verdoppeln. Zusätzlich orderte UPS vier neue 767. Auch bei den noch größeren Frachtmaschinen vom Typ Boeing 777 verzeichnet Boeing steigendes Interesse: Qatar Airways kauft fünf, die japanische ANA zwei 777.

Im Zuge des Booms beim E-Commerce ist auch der Versandhandelsriese Amazon ins Luftfrachtgeschäft eingestiegen. Seit 2016 operiert die Sparte Amazon Air mit inzwischen 40 geleasten Boeing 767. Amazon Air baut auf dem Northern Kentucky Airport bei Cincinnati ein eigenes Frachtdrehkreuz auf. Auch Passagierairlines profitieren vom Frachtboom: Im prozentual gesehen kleinen Geschäftsbereich des Frachttransports im Laderaum verzeichnen sie prozentual zweistellige Wachstumsraten.