Kurz nach dem Absturz der Boeing 787 der indischen Nationalairline in Ahmedabad, kam es zu einem anderen Zwischenfall. Eine Boeing 777 von Air India bekam in Delhi kurz nach dem Start nach Wien Probleme.
Nur 38 Stunden nach dem tödlichen Unglück von Flug AI171 kam es bei Air India zu einem weiteren Zwischenfall kurz nach dem Start. Die Crew von Flug AI187 vom 14. Juni von Delhi nach Wien bekam unmittelbar nach dem Abheben mehrere Warnungen – darunter eine über einen Strömungsabriss sowie zwei sogenannte Don’t sink-Anweisungen des Bodenannäherungssystems. Die Crew gewann die Kontrolle über die Boeing 777 zurück und setzte den Flug nach Österreich fort.
Die Boeing 777 mit dem Kennzeichen VT-ALJ verlor in der kurzen Zeit rund 900 Fuß (274 Meter) an Höhe, bevor die Crew die Kontrolle zurückerlangte. Die indische Luftfahrtbehörde DGCA untersucht nun den Vorfall, beide Piloten wurden vorerst vom Dienst suspendiert. Kritisiert wird, dass in ersten internen Berichten lediglich «Stick shaker due turbulence» vermerkt worden war – also eine Warnung durch eine wahrnehmbare Vibration im Steuerhorn aufgrund von Turbulenzen.
Erst beim Auslesen des Flugdatenschreibers kamen die weiteren Warnmeldungen ans Licht. Der Vorfall geschah bei schlechtem Wetter. Delhi wurde zu diesem Zeitpunkt von einem Gewitter heimgesucht. Es ist gerade Monsun. Inwiefern das eine Rolle gepsielt hat, ist allerdings noch nicht klar.
Aber es erklärt einen anderen Vorgang. Air India überprüfte nach dem Dreamliner-Absturz nicht nur alle ihre Boeing 787, sondern auch ihre Boeing 777. Darum musste sie auch den Flugplan zusammenstreichen. In einer ersten Reaktion ließ die Airline wissen, man habe den Vorfall gemäß den Vorgaben an die Behörde gemeldet und weitere Schritte eingeleitet. Die Ermittlungen laufen.
Die Ermittlungen zum Absturz der Boeing 787 in Ahmedabad mit 274 Todesopfern laufen derweil weiter. Gemäß dem indischen Staatsminister für Zivilluftfahrt untersucht das Aircraft Accident Investigation Bureau AAIB auch die Möglichkeit von Sabotage. Die Ermittlungen liefen aber allgemein «aus allen Blickwinkeln», so Murlidhar Mohol.