Letzte Aktualisierung: um 21:09 Uhr

Entscheidung Mitte Juli

Avianca-Eigner Efromovich an Alitalia interessiert

Die Frist für das konkrete Angebot für die insolvente Airline läuft bald ab. Der ausgebootete Ex-Avianca-Präsident Germán Efromovich plant mit Alitalia sein Comeback.

Eigentlich war bei Alitalia der 15. Juni als Stichtag festgelegt. Bis dahin hätte die italienische Staatsbahn Zeit gehabt, ihr Angebot für die insolvente Fluglinie abzugeben. Diese Frist hatte die Regierung in Rom aber vorsorglich um einen Monat verlängert, weil die Manager der Ferrovie dello Stato mehr Zeit verlangten, um ihre Pläne festzuzurren.

Nach der Absage von Billigflieger Easyjet bleibt Delta Air Lines der einzige Partner aus der Branche, der bei Alitalia einsteigen will. Doch nun gibt es einen neuen Interessenten. Wie die Zeitung Il Sole 24 Ore berichtet, hat der südamerikanische Milliardär und Luftfahrtunternehmer Germán Efromovich sein Interesse bekundet. Zuvor war er bis Mai dieses Jahres Präsident der kolumbianischen Fluglinie Avianca, die er im Jahr 2004 bankrott aufgekauft hatte und zu Südamerikas zweitgrößter Airline umkrempelte.

Efromovich will Chef werden

Nachdem sich Avianca bei United Airlines etwa 456 Millionen Dollar geliehen hatte und Termine verstreichen ließ, musste Efromovich kürzlich die Kontrolle über Avianca aber abgeben. Er ist zwar noch immer der Hauptanteilseigner bei Avianca, musste aber seine Stimmrechte abgeben. Nun will er Chef von Alitalia werden. Der Unternehmer habe mit Beratern von Alitalia eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet. Für 240 Millionen Euro will er 30 Prozent der Gesellschaft übernehmen. Als Bedingung will Efromovich aber Chef werden.

Seit mehr als zwei Jahren halten staatliche Kredite Alitalia am Leben. Die Regierung will die Fluglinie nicht ewig über Wasser halten und sucht einen oder mehrere neue Geldgeber unter Führung der Staatsbahn. Zuletzt hatte sich auch die Frachtairline SW Italia interessiert an einer Beteiligung an Alitalia gezeigt.