«Nein!», schrie Michael O'Leary kürzlich bei einer Pressekonferenz in Wien, als er von einem Journalisten auf die Zehn-Euro-Tarife seiner Airline angesprochen wurde. «Es sind nicht zehn Euro», so der Ryanair-Group-Chef, «merken Sie sich das». «Es sind 9,99 Euro!»
Auf dieses Preisniveau will Austrian Airlines nicht gehen. Das seien «Dumpingpreise», so Kommerzchef Michael Trestl dieser Tage. Sie gingen «am Ende auf Kosten der Arbeitnehmer:innen, des Wirtschaftsstandorts Österreich und der Umwelt». Man sei für Wettbewerb, «aber nicht, wenn es irrational wird».
Streckentarif nicht einzeln buchbar
Trestl nannte dabei einen Minimalpreis von 59 Euro für einen Hin- und Rückflug von Wien nach Mallorca. Doch wer derzeit nach Flügen für kommenden Herbst sucht, findet mitunter durchaus Tarife, die in die Nähe derer von Ryanair kommen. 16,13 Euro verlangt AUA für viele der Flüge von Palma nach Wien.
«Wir stehen natürlich im Wettbewerb und müssen da standhalten», erklärt eine Sprecherin von Austrian Airlines. Man biete deshalb «attraktive Preise». Die 16,13 Euro seien aber kein Dumpingpreis, denn man könne den Streckentarif nicht einzeln buchen. Da der Hinflug 44 Euro kostet, liegt der Preis insgesamt bei 60 Euro - also beim minimalen, den Trestl genannt hat.
Deutlich vergrößertes Angebot
Die Kundschaft freut es
Die österreichischen Verbraucherinnen und Verbraucher scheinen sich am Kampf von AUA und Ryanair zu erfreuen und munter zu buchen. Inzwischen sind die Streckentarife von 16,13 Euro bei Austrian Airlines nämlich kaum mehr zu finden.