Boeing 737 Max 8: Viele Länder stoppen den Flieger.
Luftraumsperrungen

Deutschland und Großbritannien verbannen Boeing 737 Max

Immer mehr Staaten und Airlines beordern die Boeing 737 Max zu Boden. Deutschland und das Vereinigte Königreich verbieten nun sogar Überflüge.

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Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines mit 157 Toten am Sonntag (10. März) wiesen zuerst Chinas und Indonesiens Luftfahrtbehörden ihre Fluglinien an, ihre Flugzeuge des Modells vorerst am Boden zu behalten. Es folgten bis Dienstagmittag (12. März) Singapur, Australien, Südkorea, und der Oman. Am Nachmittag sperrten dann Deutschland, Großbritannien und Frankreich ihre Lufträume für die 737 Max.

«Bis alle Zweifel ausgeräumt sind, habe ich veranlasst, dass der deutsche Luftraum für die Boeing 737 Max ab sofort gesperrt wird», erklärte der deutsche Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Die britische Luftfahrtbehörde Civil Aviation Authority CAA hatte zuvor bereits mitgeteilt: «Da wir zurzeit keine ausreichenden Informationen des Flugschreibers haben, haben wir als Vorsichtsmaßnahme Anweisungen erteilt, alle kommerziellen Passagierflüge von jeglichem Betreiber zu stoppen, die starten, landen oder Großbritannien überfliegen», schrieb die Behörde mit Blick auf die Boeing 737 Max.

Airlines grounden ihre Flotten freiwillig

Zurzeit seien fünf 737 Max im Vereinigten Königreich registriert, bei einem weiteren Exemplar sei der Betriebsstart für die kommende Woche geplant, so die CAA. Das Verbot von Landungen, Starts und Überflügen trifft aber auch andere 737-Max-Betreiber. Frankreich zog ebenfalls nach, wie die Direction générale de l'Aviation civile DGAC bestätigte.

Nach der Entscheidung der britischen Behörde gab Tui bekannt, alle Flüge mit dem Flugzeugtyp zu stoppen. Der Schritt umfasse alle Fluggesellschaften des Konzerns. «Wir haben entschieden, alle Boeing 737 Max 8 in unserer Flotte am Boden zu lassen», sagte ein Tuifly-Sprecher. Die 15 Boeing 737 Max des Konzerns sind in Großbritannien und den Benelux-Staaten im Einsatz. Am Mittwoch (13. März) wollte die deutsche Tuifly eigentlich ihre erste Max in Empfang nehmen und den Betrieb mit ihr Mitte April starten.

Keine schnellen Maßnahmen von FAA und Boeing

Neben den Ländern, welche die 737 Max ganz am Boden halten, hat Indien den Betreibern Spicejet und Jet Airways zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen auferlegt. So müssen Piloten nun mindestens 1000 Flugstunden Erfahrung haben, um auf dem Modell fliegen zu dürfen. Auch in Bezug auf Wartung und Unterhalt werden die Vorschriften verschärft. Neben den Ländern haben auch etliche Fluggesellschaften ihre 737-Max-Flotten freiwillige gegroundet. Ethiopian Airlines selber, aber zum Beispiel auch Cayman Airways, Royal Air Maroc, Gol Linhas Aéreas, Aeromexico und Aerolineas Argentinas.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte bisher keine weiteren Maßnahmen ergriffen, außer zu verlangen, das alle US-Fluggesellschaften bis spätestens April ein Software-Upgrade durchführen, das Mängel beim sogenannten Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS behebt. Boeing erklärt, dies in den kommenden Wochen bereitzustellen.

Malaysia zieht nach

Am Dienstagnachmittag zog Malaysia nach. Auch das asiatische Land verbietet mit sofortiger Wirkung alle Starts, Landungen und Überflüge von Boeing 737 Max 8.

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