Letzte Aktualisierung: um 13:30 Uhr

Nach der Krise

All Nippon Airways will mit neuen Dreamlinern ausbauen

Obwohl die Krise Flüge nach Japan gerade massiv erschwert, plant ANA bereits einen Ausbau der Flotte. Dafür hat sich die Airline frisches Geld beschafft.

Auch ANA All Nippon Airways hat aktuell zu kämpfen. Japan ist für internationale Reisende nahezu komplett geschlossen. Die Fluggesellschaft rechnet deshalb mit einem Verlust von 505 Milliarden Yen (etwa vier Milliarden Euro) für das Finanzjahr 2020/21, das Ende März endet. Dennoch denkt sie schon an die Zeit nach der Krise.

Dafür beschafft sich ANA neues Kapital am Aktienmarkt. Insgesamt 332 Milliarden Yen sichert sich die Airline, umgerechnet sind das 2,67 Milliarden Euro. Ein Teil des Geldes dient der Begleichung von Schulden sowie der Verbesserung der Liquidität. Doch All Nippon Airways will nach der Krise auch wieder Gas geben.

Die Kapazität erhöhen

Von dem Geld sind 200 Milliarden Yen (1,6 Milliarden Euro) für die Finanzierung von neuen Boeing 787 bis Anfang 2023 vorgesehen. Die Airline will mit den neuen Flugzeugen «die Kapazität erhöhen und das Angebot optimieren». All Nippon erwähnt in der Ankündigung der Pläne kein einziges Mal die Pandemie. Der Fokus ist auf mittel- bis langfristiges Wachstum gelegt.

In einem Interview am 20. November warnte Heizo Takenaka, ehemaliger Wirtschaftsberater der japanischen Regierung, dass die zwei größten Airlines des Landes sehr bald auf Hilfen aus öffentlicher Hand angewiesen sein werden. Er machte den Vorschlag, bei der Gelegenheit ANA und Japan Airlines zu fusionieren.

In Korea ist Fusion geplant

Das Szenario erinnert an die Situation im nahe gelegenen Südkorea: Dort plant Korean Air mit Hilfe staatlicher Unterstützung derzeit eine Übernahme des größten Konkurrenten Asiana Airlines. Ob das für die beiden großen japanischen Fluggesellschaften Sinn macht bleibt aber offen. All Nippon hat sich bisher nicht zu dem Vorschlag geäußert.