Wizz Air zieht die Handbremse. Die ungarische Billigfluggesellschaft will laut der Nachrichtenagentur Bloomberg rund 100 bestellte Flugzeuge von Airbus deutlich später übernehmen. Damit streckt sie ihren ehrgeizigen Expansionsplan deutlich. Die Flugzeuge, ursprünglich zur Auslieferung vor 2030 vorgesehen, sollen nun erst im kommenden Jahrzehnt kommen.
Weder Airbus noch Wizz Air kommentieren die Gespräche offiziell, doch laut Insidern steht eine Einigung kurz bevor. Finanzchef Ian Malin hatte bereits im September erklärt, ein neues Lieferabkommen mit Airbus sei «nur noch Wochen entfernt».
Nahost und Wien liefen für Wizz Air nicht wie geplant
Mit dem Schritt reagiert Wizz Air auf steigende Kosten und den Druck der Investoren. Nach Jahren schnellen Wachstums kämpft die Airline mit teuren Triebwerksproblemen und schwächerer Rentabilität. Einige Jets der A320-Neo-Familie müssen wegen Wartungsarbeiten an den Triebwerken von Pratt & Whitney am Boden bleiben. Hinzu kommt, dass der Markt in Nahost nicht so gut lief wie erwartet. Die Tochter Wizz Air Abu Dhabi wurde im September geschlossen.
Betriebskosten in Wien wurden Wizz Air zu hoch
Wizz Air war 2018 mit einer Basis in der österreichischen Hauptstadt gestartet und bediente zuletzt 28 Ziele in 20 Ländern mit fünf Airbus A321 Neo. Doch laut Mauro Peneda, Geschäftsführer von Wizz Air Malta, seien die Betriebskosten in Wien deutlich gestiegen: «Die Flughafengebühren, Steuern und Bodenabfertigungskosten haben sich seit unserer Gründung erheblich erhöht, sodass eine Fortführung des Betriebs nicht mehr tragbar ist.»
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