Die ungarische Billigairline zieht sich aus dem Nahen Osten zurück. Technische, politische und gesetzgeberische Hürden haben die Wachstumspläne von Wizz Air Abu Dhabi ausgebremst - und nun zum Ende der Airline geführt.
Der Versuch, im Nahen Osten Fuß zu fassen, ist gescheitert. Wizz Air stellt zum 1. September 2025 den Betrieb von Wizz Air Abu Dhabi vollständig ein. Die Entscheidung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, mit der sich die ungarische Billigairline künftig wieder stärker auf ihre europäischen Kernmärkte konzentrieren will, wie sie den Investoren mitteilt.
Die Airline nennt mehrere Gründe für den Rückzug: wiederkehrende Probleme mit der Triebwerksleistung in heißen Klimazonen, geopolitische Spannungen mit wiederholten Luftraumsperrungen sowie regulatorische Hürden, die ein profitables Wachstum in der Region erschwert hätten. All das habe das Ultra-Lowcost-Modell von Wizz Air im Nahen Osten zunehmend unter Druck gesetzt, erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Wizz Air Abu Dhabi war 2020 als Joint Venture mit dem Staatsfonds Abu Dhabi Developmental Holding gegründet worden. Ziel war es, mit einer auf 100 Flugzeuge ausgelegten Flotte kostengünstige Verbindungen in der Region, nach Afrika und Südasien anzubieten. Doch die Flotte wuchs bis jetzt nur auf zwölf Flugzeuge.
Gurppenchef József Váradi spricht von einer «schwierigen, aber richtigen Entscheidung». Die frei werdenden Ressourcen sollen nun gezielt in zentrale Märkte wie Polen, Rumänien, Italien, Österreich und Großbritannien fließen. Buchungen über den 31. August hinaus will Wizz Air stornieren oder umbuchen. Die übrigen Flüge der Wizz-Air-Gruppe sind von der Maßnahme nicht betroffen.