Anzeigetafel auf spanischem Flughafen: Ryanair kürzt Angebot.

Ryanair straft Spanien ab

Der irische Billigflieger reduziert sein Angebot in Madrid und Barcelona massiv. Betroffen sind auch Strecken nach Deutschland.

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Die Verhandlungen mit Aeropuertos Españoles y Navegación Aérea (Aena) seien «sehr schwierig». Dabei sei man der beste Kunde der spanischen Flughafenbetreiberin, beklagte sich Ryanairs operativer Chef Michael Cawley Ende November bei einer Medienkonferenz. 200 Millionen Euro liefere man ihr pro Jahr ab. Doch nun werden es bald deutlich weniger sein. Denn die irische Billigfluglinie ist nicht mit der Gebührenerhöhung einverstanden, welche Aena per 1. Juli verfügte. Damals verdoppelten sich die Taxen in Madrid Barajas und Barcelona El Prat. Das zahlte Ryanair aus der eigenen Tasche, weil die Airline die Passagiere nicht zusätzlich belasten wollte.

Doch nun haben die Iren genug. Die Taxen würden heute 40 Prozent des Ticketpreises auffressen, das Kerosin weitere 40 Prozent. Da könne man nicht mehr rentabel arbeiten, so Cawley. Auf den 1. April 2013 kündigte Ryanair darum eine massive Kürzung der Operationen an den beiden größten spanischen Flughäfen an. In Barcelona reduziert die Fluglinie das Angebot um 23 Prozent. Die Flüge nach Alicante, Lübeck, München und Triest fallen ganz weg, auf anderen Routen werden die Frequenzen heruntergefahren. An der Basis wird ein Flieger weniger stationiert, die Zahl der wöchentlichen Flüge reduziert sich um 170. In Madrid wird das Angebot gar um 35 Prozent gekürzt. Dort fallen die Strecken nach Almería, Ancona, Bari, Gerona, Eindhoven, Faro, Frankfurt, Genua, London Gatwick, Posen, Stockholm, Turin und Verona weg. Die Zahl der stationierten Jets sinkt um vier auf zehn, die Zahl der Flüge um 270.

Weniger Arbeitsplätze

Ryanair rechnet Aena vor, dass die Gebührenerhöhung deshalb total kontraproduktiv sei. Durch die aus ihrer Sicht erzwungene Reduktion des Angebots gingen rund 4500 Stellen in Spanien verloren. Die Einnahmen der staatlichen Flughafengesellschaft würden sich um rund 30 Millionen Euro verringern.

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