Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker: Setzt gerne Spitzen.
Nach Delta-Einstieg

Qatar-Chef Al Baker setzt sich bei Latam in Szene

Nachdem Delta einen Einstieg bei Latam angekündigt hat, erwägt nun Qatar eine Erhöhung ihres Anteils. Und Chef Al Baker teilt einen Seitenhieb gegen American aus.

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Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker ist bekannt für provokante Aussagen, vor allem, wenn es um die großen US-Airlines geht. So verglich er deren Flugbegleiterinnen etwa schon mit Großmüttern. Doch besonders gerne kokettiert er mit einem angeblich nahenden Ausstieg seiner Fluglinie aus der Allianz Oneworld. So sagte er etwa bei der Paris Air Show im Juni vor Journalisten, man werde in dieser Hinsicht bald handeln - «außer jemand ist nicht mehr Chef dieser Airline». Al Baker musste es nicht aussprechen, damit jeder im Raum wusste, dass er American Airlines meinte und deren Chef Doug Parker.

Nun hat der Qatar-Airways-Chef sich erneut wirkungsvoll in Szene gesetzt - und das in vielerlei Hinsicht. Zuerst veröffentlichte seine Fluggesellschaft am Dienstag (15. Oktober) eine Pressemitteilung zum Verwaltungsrattreffen der chilenischen Fluggesellschaft Latam, das Qatar Airways als 10-prozentiger Anteilseigner in Doha ausrichtete. Dabei wurde auch eine Codeshare-Vereinbarung mit Latam Brazil unterzeichnet. Zwei Tage später erklärte Al Baker dann - am Rande einer ganz anderen Veranstaltung -, man erwäge, den Anteil auf 20 Prozent zu erhöhen. Das ist spannend, da Delta Air Lines Ende September angekündigt hatte, mit 20 Prozent bei Latam einzusteigen.

Seitenhieb gegen American

Die chilenische Fluglinie verlässt für den neuen US-Partner, welcher der Allianz Skyteam angehört, sogar Oneworld - mit der ja auch Al Baker regelmäßig öffentlich hadert. Jedoch schoss der Qatar-Chef nun nicht etwa gegen Delta. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters lobte er die Airline sogar und sagte, sie habe American Airlines ausmanövriert.

Tatsächlich hatte sich zuerst ein Joint Venture von Latam und American angebahnt, das wurde jedoch von einem chilenischen Gericht untersagt. Daran hatte Delta aber keinen erkennbaren Anteil. Sie sicherte sich den Einstieg bei den Südamerikanern, nachdem American durch die Justiz abgeblitzt war. Dass sich Al Baker nun so gegen seinen Lieblingsfeind innerhalb der eigenen Allianz äußert, passt gut in sein provokatives Muster.

Wohlwollend gegenüber Delta

Gegenüber Reuters sagte er zudem, man erwäge immer noch einen Ausstieg aus Oneworld und man habe eigentlich eine wichtige Änderung bei der letzten Verwaltungsratssitzung von American erwartet. Damit spielte er wohl auf eine mögliche Ablösung des unter Druck geratenen American-Chefs Doug Parker an, zu der es aber nicht kam

Tatsächlich hatte sich Al Baker auch schon 2018 im Interview mit aeroTELEGRAPH über Delta recht wohlwollend geäußert. Gefragt nach der Möglichkeit von Kooperationen sagte er damals: «Delta ist bei Skyteam.» Auch wenn diese Allianz eher laut Stimmung gegen Qatar Airways gemacht habe, sei Skyteam offen für Kooperationen. «Delta wird realisieren, dass wir ihnen helfen können.», so Al Baker. «Wir fliegen immerhin ihr Drehkreuz Atlanta an. Da gibt es gute Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit.»

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