Die deutsche Fluggesellschaft hält am Plan fest, dieses Jahr noch zehn Boeing 787-9 mit Allegris-Kabine einzuflotten. Die ersten davon werden mit vielen geblockten Business-Class-Sitzen fliegen. Lufthansa verriet nun ihre erste Route.
Es sieht ganz danach aus, als gäbe es keine weitere Verspätung. Lufthansa erwartet vor Ende des Jahres 2025 noch immer die Auslieferung der ersten zehn Boeing 787-9 mit der neuen Allegris-Kabine - die erste davon im September. Das bestätigte Konzernchef Carsten Spohr am Donnerstag (31. Juli) in einem Pressegespräch.
«Die ersten werden auf jeden Fall noch geblockte Business-Class-Sitze haben», erklärte Spohr. An der Zertifizierung von vielen der Business-Class-Sitze der neuen 787-Kabine hakt es derzeit nämlich noch. Der Prozess spiele sich ab zwischen dem Flugzeugbauer Boeing, dem Sitzhersteller Collins und der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA, so Spohr. Deren Aussage sei es aktuell, «dieses Jahr noch die Zertifizierung für alle Sitze hinzubekommen, aber bestimmt nicht rechtzeitig für die Auslieferung der ersten Maschine im September».
Der Lufthansa-Chef verriet auch die Route, auf der der erste Allegris-Dreamliner seine Premiere geben wird. «Die erste Strecke wird Frankfurt - Montreal sein», so Spohr, vorerst mit «ganz wenigen Business-Class-Sitzen» in der neuen Boeing 787-9. «Die Idee ist, das Flugzeug auf dieser Strecke einzufliegen, leider mit den geblockten Sitzen für einige Wochen», erklärte der Konzernchef. Zusätzlich werde eine der aktuellen Boeing 787-9 ohne Allegris-Kabine im Inland eingesetzt fürs Training der Dreaminer-Pilotinnen und -Piloten.
Bei den ersten zehn Fliegern «kann es auch gut sein, dass auch schon einige - nämlich die letzten, die dieses Jahr kommen - auch schon voll zertifiziert kommen», so Spohr, «und dann nach und nach die Zertifizierung für die Flugzeuge, die mit geblockten Sitzen unterwegs sind, erfolgt».
Lufthansa betreibt aktuell schon fünf Boeing 787-9, die eine angepasste Hainan-Airlines-Kabine haben. Denn für die chinesische Fluglinie waren diese Jets ursprünglich bestimmt. In Zukunft sollen sie zu Lufthansa-Group-Tochter Austrian Airlines wechseln - aber erst, wenn Lufthansa selber sie mit Dreamlinern mit Allegris-Kabine ersetzen kann.
Insgesamt erwartet die Lufthansa-Gruppe noch 34 Boeing 787-9. Davon erhalten 27 Jets Triebwerke von Rolls-Royce, die übrigen sieben sind als «not specified» vermerkt beim Antrieb. Nach der erhofften Auslieferung der zehn ersten Dreamliner vor Ende des Jahres 2025 sollen im Jahr 2026 die nächsten fünf Boeing 787-9 bei Lufthansa Group eintreffen.
Fünf der Flugzeuge aus der Bestellung der Gruppe bei Boeing sind für Austrian Airlines vorgesehen. Die österreichische Tochter will die neuen Flugzeuge 2027/2028 von Boeing in Empfang nehmen. Zusammen mit zwei geleasten Dreamliner, die jetzt schon aktiv sind, und den fünf Hainansa-Jets, die von Lufthansa kommen, wird die Flotte zwölf Flieger stark sein.