Ein Ende der Airline wird jetzt von anderer Seite gefordert. Es geht um eine Boeing 767-300ER, die bereits vor über 20 Jahren bei der Airline ausgeflottet wurde. Weil Air Namibia aber die Gebühren für Leasing und Wartungen noch immer nicht beglichen hat, beantragten Gläubiger beim obersten Gerichtshof Namibias die Liquidation der zahlungsunfähigen Fluglinie.
Langjähriger Streit
Geleast und gewartet wurde der Langstreckenjet von der bankrotten Chartergesellschaft Challengair aus Belgien. Konkursverwalter der belgischen Fluggesellschaft reichten dieser Tage den Antrag ein, berichtet das Portal CH Aviation. Nach einem langjährigen Streit einigten sich Challengair und Air Namibia auf eine Vergleichszahlung in Höhe von 400 Millionen Namibia-Dollar oder umgerechnet 22,8 Millionen Euro.
Laut den Verwaltern versäumte Air Namibia bisher die vollständige Zahlung dieses Vergleichs. Für Ende Oktober ist eine Anhörung geplant. Vertreter von Challengair fordern die Auflösung, da sie eine erneute Zahlungsfähigkeit von Air Namibia mittlerweile ausschließen.
A330 drohte Stilllegung in Deutschland
Bereits im vergangenen Jahr wurde der Streit der Nationalairline beinahe zum Verhängnis. Mit einer staatlichen Garantie in Höhe von umgerechnet 33 Millionen Euro konnte Air Namibia in letzter Minute Kredite aufnehmen, um Raten an Challengair zurück zu zahlen.
Am Flughafen Frankfurt hätten Konkursverwalter der ehemaligen belgischen Airline ein Festsetzen der Flugzeuge bewirken können. Bereits 2008 verurteilte ein deutsches Gericht Air Namibia zu Rückzahlungen an Challengair.