Flugbegleiter von Alaska Airlines: Neun Prozent der Beschäftigen in der Kabine waren zeitweise obdachlos.

Alaska AirlinesEin Teil des Kabinenpersonals muss bei Freunden wohnen oder im Auto leben

Das Kabinenpersonal von Alaska Airlines kämpft für bessere Arbeitsbedingungen. Wie prekär die Angestellten beschäftigt sind, zeigt eine aktuelle Umfrage.

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Weltweit fehlt es an Cockpitpersonal, bei gleichzeitig steigender Nachfrage spitzt sich die Situation immer mehr zu. Die großen Hersteller Airbus und Boeing sowie auch der Airline-Dachverband Iata rechnen mit einem Bedarf von 500.000 bis 600.000 neuen Flugzeugführenden in in den nächsten zwanzig Jahren. Der Mangel hat in den USA die Gehälter explodieren lassen. Pilotinnen und Piloten können bis zu 500.000 Dollar pro Jahr verdienen.

Wenn die Entwicklung so weitergeht, könnte auch Kabinenpersonal zur Mangelware werden. Allerdings nicht, weil es zu wenig Interessenten für den Job gibt, sondern weil die Bezahlung derart schlecht ist, dass die Beschäftigten kaum von ihren Gehältern leben können. Bei Alaska Airlines denken 30 Prozent der Beschäftigten in der Kabine darüber nach, ihre Jobs aus finanziellen Gründen zu verlassen.

Neun Prozent waren zeitweise obdachlos

Zu dem Ergebnis kommt eine Umfrage unter Flugbegleitenden von Alaska Airlines. Die Studie wurde von der Gewerkschaft Association of Flight Attendants AFA-CWA in Auftrag gegeben, um Druck auf Airline Management aufzubauen. Ein neuer Tarifvertrag für das Kabinenpersonal steht weiter aus. Befragt wurden Tausende von Flugbegleitern der Airline.

Wie prekär die Situation ist, zeigt sich beim Thema Wohnen. Neun Prozent gaben an, dass sie aufgrund ihres niedrigen Lohns gezwungen gewesen seien, in ihrem Auto, in einem Obdachlosenheim oder auf der Couch von Freunden und Familie zu leben. Weitere zehn Prozent gaben an, aus finanziellen Gründen noch bei ihren Eltern zu leben.

Keine 500 Dollar pro Monat

Knapp 43 Prozent sagen, dass sie in einer WG leben. Wer eine eigene Wohnung hat, nimmt dafür weite Wege in Kauf. Knapp 30 Prozent leben über 160 Kilometer von ihrem Heimatflughafen entfernt, weil die Mieten in den Ballungsräumen nicht bezahlbar sind. 37 Prozent der Flugbegleiter gaben an, dass sie in ihrer Zeit bei der Airline auf staatliche Unterstützung angewiesen waren.

Das Nettogehalt ist nicht hoch. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen regelmäßig weniger als 500 Dollar pro Monat zur Verfügung stehen. Es fehlt auch Geld für die soziale Sicherung. Fast Zwei Drittel aller Teilnehmenden haben keine Notfallersparnisse. In der Folge überziehen die Beschäftigten regelmäßig ihr Girokonto.

Verhandlungen sollen weitergehen

«Während sich die Führungskräfte von Alaska Airlines mit Millionenprämien belohnen, müssen sich die Flugbegleiter im Außendienst buchstäblich zwischen dem Einkaufen von Lebensmitteln und dem Bezahlen ihrer Rechnungen entscheiden», kritisierte AFA-Präsident Jeffrey Peterson nach der Veröffentlichung der Umfrageergebnisse.

Vertreter der Gewerkschaft und Alaska Airlines werden sich in den kommenden Monaten treffen, um die Vertragsverhandlungen fortzusetzen.

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