Frantz Yvelin wählt gerne bildhafte Sprache. «Heute hat man die Wahl zwischen körperlichen Schmerzen und finanziellen Schmerzen», sagt der Mitgründer von Dreamjet. Das will er ändern. Denn der Franzose arbeitet an einem ungewöhnlichen Projekt. Dreamjet soll eine Billigairline für Geschäftsleute werden, wie er nun erstmals verriet. «Wir wollen die Business Class demokratisieren», erklärte er in einem Interview mit dem Radiosender RTL. Heute sei die zweite Buchungsklasse einfach sehr teuer.
Eine Art Ryanair für die Business Class
Das Geschäftsmodell mit Business-Only-Flügen an sich ist nicht neu. Doch selten waren unabhängige Fluglinien damit erfolgreich. Silverjet, Eos und Maxjet hatten es alle mit Business-Transatlantikflügen von London aus versucht und mussten die Segel streichen. Erfolg hatte dagegen L' Avion. Die französische Fluglinie bediente die Route von Paris Orly nach New York und wurde schließlich von British Airways aufgekauft. Heute bietet sie unter dem Namen Open Skies bis zu drei Flüge täglich zwischen Paris und New York an. Gründer von L'Avion war auch Yvelin.
Mit Dreamjet will er es nun nochmals wissen. Und er weiß, wo er die bestehenden Anbieter am besten angreifen kann, die mit einem weltweiten Netz von Anschlussflügen und Meilengutschriften bei der Kundschaft punkten. Dreamjet möchte den Platzhirschen mit tiefen Preisen Kunden abluchsen. Im Grunde soll Dreamjet wie eine Art Ryanair für die Business Class sein. Der Grundpreis ist billig, aber der Passagier zahlt für Extras.
Schon weitere Routen im Visier
Bei den Flügen von Paris nach New York soll es denn auch nicht bleiben. In Dokumenten, welche Dreamjet dem US-Transportministerium einreichte, wird von Verbindungen zwischen den USA und weiteren europäischen Städten gesprochen, wie CH Aviation meldet. Der Betrieb soll noch 2014 starten.
Business-Tickets 50 Prozent billiger
Boeing 757: Dreamjet wählte sie als Modell aus.
Boeing 757: Dreamjet wählte sie als Modell aus.