Im Juni 2013 hatte Adam Scott bei der Paris Air Show einen großen Auftritt. Der Chef von Odyssey Airlines outete sich damals als Besteller von zehn Bombardier C-Series CS100. Und er erklärte der Öffentlichkeit, was er mit den Flugzeugen vorhatte.
Millionenverluste angehäuft
Und diese bräuchte dringend frisches Kapital. Inzwischen haben sich Verluste von mehr als 10,58 Millionen Pfund oder umgerechnet 12,33 Millionen Euro angehäuft, wie aus der Jahresrechnung 2022 hervorgeht. Das Eigenkapital des Unternehmens ist negativ.
Odyssey Airlines lebt noch immer
Zudem ist der Transatlantikmarkt umkämpfter denn je und die klassischen Airlines bieten zwischen London und New York mehr als 30 Flüge pro Tag an. Zwischen London und Toronto, Washington sowie Boston sind es sieben bis acht. Doch Scott denkt nicht ans Aufgeben.
«Odyssey ist immer noch sehr lebendig», sagt der Gründer und Geschäftsführer zu aeroTELEGRAPH. Die Verzögerungen bei der Einführung der C-Series, die drohende Insolvenz von Bombardier, der Brexit und die Pandemie seien herausfordernd gewesen. Doch das Projekt sei noch aktuell. Ende des Jahres werde man mehr zu Odyssey Airlines sagen können.
Weiterhin Airbus A220
Der Tod seines Investors sei ein Schock gewesen, gibt Scott zu. Er habe ihn zutiefst betrübt. Die Umsetzung des Projekts bremse er aber nicht. «Ich habe fantastische Beziehungen zu seiner Familie, die unsere Bemühungen weiterhin tatkräftig unterstützt», so Scott.
Und auch an der Flotte ändert Scott nichts. Die Bestellung - statt bei Bombardier jetzt bei Airbus – bestehe weiterhin. «Odyssey wird mit einer kompletten Reihe von A220 an den Start gehen», erklärt Scott.
Eine neue Schwestergesellschaft
aeroTELEGRAPH
Embraer E175 in den Farben von Bermudair: Nur Business-Sitze. Bild: Azorra
Auch bei Bermudair setzt Scott auf eine Kabine, die nur Business-Class-Sitze aufweisen wird. Und auch hier stehen der gleiche Investor beziehungsweise seine Erben hinter dem Projekt. «Die Bermudas sind ideal für den Nachweis, dass das Konzept funktioniert», erklärt Scott.
Langfristig zusammenführen
Bermudair will im Spätsommer starten. Die beiden Airlines seien zwar formal getrennte Unternehmen, erklärt Scott. Langfristig wolle man Odyssey aber gerne mit Bermudair zusammenführen.