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Geldverschwendung bei Aeroflot?

Mehrere hundert Millionen Dollar soll die russische Nationalairline zum Fenster hinausgeworfen haben. Ermittler werfen ihr Missmanagement vor.

Wirklich wirtschaftete man bei Aeroflot offenbar nicht. 2012 sank der Jahresüberschuss um zwei Drittel auf 166 Millionen Dollar. Prognostiziert hatte das Management einen Überschuss von 233 Millionen. Doch es geht nicht nur um Diskrepanzen im letzten Jahr. Der Zeitraum, den nun ein Untersuchungsausschuss der Regierung überprüfte, ist deutlich größer. Aeroflot wurde für die Zeit von 2010 bis September 2012 einer Betriebsprüfung unterzogen, berichtet die Nachrichtenagentur Ria Novosti. Und die Prüfer fällen ein hartes Urteil über das Management.

Mehr als 440 Millionen Dollar habe die Fluggesellschaft falsch investiert, lautet das Ergebnis. 276 Millionen habe man in Verbrauchsgüter und Dienstleistungen investiert, 127 Millionen in Kredite und Stützen für eine Tochtergesellschaft, sowie 50 Millionen in den Verkauf und Rückkauf von eingetragenen Marken, heißt es beim Nachrichtenportal UPI.

Unnötige Geldverschwendung

All das sei unnötige Geldverschwendung, urteilt Sergei Ryabukhin, Vorsitzender der Untersuchungskommission. Das Management habe nicht nachvollziehbare und für das Unternehmen schlechte Entscheidungen getroffen, was die Finanzen von Aeroflot anging. Unter anderem hatte die Fluglinie von der staatlichen russischen Sberbank 12 Milliarden Rubel geliehen, um Tochterfirmen zu unterstützen. Daraus resultierten 127 Millionen Dollar an Zinszahlungen.

Aeroflot verteidigt sich. Als Nationalanbieter habe man auch eine soziale Verantwortung gegenüber den Einwohnern in den Regionen, in denen die Tochtergesellschaften operieren. Daher müsse man die Airlines am Leben erhalten. «Wir tun das, was für Region und das Land am besten ist», heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens.