Jet von Wizz Air: Viele Crewmitglieder sind müde.
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Wizz-Air-Chef verärgert Piloten mit Aussage zu Übermüdung

«Wir sind alle übermüdet, aber manchmal ist es notwendig, die Extrameile zu gehen.» Dieser Satz von Wizz-Air-Chef József Váradi sorgt gerade für mächtig Wirbel.

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Vielen Fluglinien fehlt es im Aufschwung nach der Corona-Krise an Personal. Diejenigen, die arbeiten, sind daher besonders gefordert. Und so hat ein Problem große Aktualität, das eh immer schon eine Herausforderung ist: Müdigkeit im Cockpit, im Englischen Pilot Fatigue genannt.

So gibt es etwa bei ITA Airways gerade einen Streit um einen Vorfall, bei dem womöglich beide Piloten eines Airbus A330 auf dem Weg von New York nach Rom zur gleichen Zeit schliefen. Schon im Januar deckte eine Recherche Probleme bei Qatar Airways auf. «Ich bin während des Sinkflugs mit 400 Passagieren an Bord eingeschlafen», sagte damals ein Pilot. Es sei das Ende einer 20-stündigen Schicht gewesen. «Du kannst nichts tun. Dein Körper schreit förmlich nach Ruhe», beschrieb der Mann das Problem.

Viele Krankmeldungen bei Wizz Air

In diesem Umfeld sorgt ein Video für Aufruhr, in dem sich Wizz-Air-Chef József Váradi zu dem Thema äußert. «Wenn wir damit beginnen, die Dienstpläne zu stabilisieren, müssen wir auch die Fatigue-Rate senken», so der Chef des ungarischen Billigfliegers. «Wir können dieses Geschäft nicht betreiben, wenn sich jede fünfte Person einer Basis krank meldet, weil die Person übermüdet ist.»

Weiter sagt Váradi: «Wir sind alle übermüdet, aber manchmal ist es notwendig, die Extrameile zu gehen. Der Schaden ist riesig, wenn wir einen Flug absagen.» Es gebe dann sowohl einen Imageschaden für die Marke als auch einen finanziellen Schaden.

Ermutigt Váradi Piloten, müde zu fliegen?

Veröffentlicht hat das Video der Dachverband European Cockpit Association. Er kritisiert, Váradi ermutige Piloten, übermüdet zu fliegen. Und er vergleicht: «Das ist so, als würde man einem betrunkenen Fahrer die Autoschlüssel überlassen.» Der Verband fordert die europäische Luftfahrtbehörde Easa auf, einzuschreiten.

Unklar ist, wo, wann und in welchem Zusammenhang das Video aufgenommen wurde, das nur 44 Sekunden dauert. Was Váradi davor und danach sagt, ist nicht bekannt. Zudem sagt der Wizz-Air-Chef im gezeigten Ausschnitt nicht, um wen es ihm genau geht. Er nennt weder Cockpit- noch Kabinencrews explizit. Auf eine Bitte um Stellungnahme reagierte die ungarische Fluggesellschaft bisher nicht.

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