Anstehen, drängeln, warten: Boarding kostet Zeit und Nerven.

Der Trick mit dem Handgepäck

Seit Jahren versuchen Fluglinien das Boarding zu beschleunigen - bislang vergeblich. Ein Wissenschaftler will nun eine Lösung gefunden haben.

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Manche Airlines lassen zunächst die Passagiere der hinteren Reihen einsteigen, andere bevorzugen diejenigen, die am Fenster sitzen. Doch egal wie ausgeklügelt die Pläne der Fluggesellschaften sind, das Boarding wird dadurch bislang kaum schneller. Hunderte von Menschen zerbrachen sich schon die Köpfe darüber, wie es am besten ginge. Das Ei des Kolumbus fand keiner von ihnen.

Das Hauptproblem ist das Verstauen des Gepäcks, stellte nun eine Untersuchung der Clarkson University School of Business in New York fest. Eine Lösung hat das Team um Assistenzprofessor R. John Milne gleich parat. Auch sie lassen die Passagiere von hinten nach vorne, von Fenster zum Gang boarden. Zusätzlich sollten sie aber auch nach Handgepäck auf die Reihen verteilt werden. In jeder Reihe müsste demnach jeweils ein Passagier mit zwei, einem oder gar keinem Gepäckstück sitzen.

Zehn Millionen Dollar einsparen

«So hätte man keine Verzögerungen, weil alle Passagiere versuchen, ihr Gepäck in die Fächer zu stopfen», erklärt Wissenschaftler Milne sein Konzept. Dadurch ließe sich drei Prozent Zeit sparen als durch ein einfaches Einsteigen von hinten nach vorne. Für große Fluggesellschaften, wie etwa Delta Air Lines, könnte das eine Ersparnis von etwa zehn Millionen Dollar im Jahr bringen, rechnet Milne vor.

Bislang wurde der neuartige Boarding-Ablauf aber nur in Computersimulationen getestet. Und auch einen Schönheitsfehler hat sie. Denn immer mehr Fluglinien lassen Passagiere im Voraus Plätze reservieren. Da weiß man noch nicht, wie viel Handgepäck sie jeweils am Reisetag wirklich mit dabei haben.

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