Letzte Aktualisierung: um 12:40 Uhr

Risikofaktor Schlafmangel

Unregelmäßige Arbeitszeiten stören den Schlafrhythmus. Das ist vor allem bei Piloten ein Problem, wie eine neue Studie zeigt.

Reizbarkeit, Unkonzentriertheit, Schlappheit – zu wenig Schlaf schadet auf Dauer. Doch in Berufen, in denen man besonders viel Verantwortung für andere Menschen übernimmt, kann das Manko gravierende Folgen haben. Für eine neue neue Studie befragten Fachleute der amerikanischen National Sleep Foundation deshalb 1087 Menschen, darunter mit Absicht besonders viele aus dem Transportwesen. Auch 202 Piloten wurden für die Untersuchung «Sleep in America» nach ihren Erfahrungen gefragt. Das beunruhigende Resultat: Rund ein Viertel von ihnen gab an, dass Schlafmangel bei ihnen schon einmal einen schweren Fehler, einen Beinahe-Zusammenstoß oder gar einen Unfall zur Folge hatte.

Das Schlafproblem schränkt Piloten in ihrem Beruf deutlich stärker ein als die Vertreter anderer Berufsgruppen. Bei Menschen, die in Berufen außerhalb der Transportbranche arbeiten, beantwortete nur einer von sechs Befragten die Frage nach störenden Folgen mit ja – also rund ein Drittel weniger. Schuld an den vermehrten Problemen bei den Piloten sind, so glauben die Befragten selbst, die unregelmäßigen Arbeitszeiten. Auch die verschiedenen Zeitzonen, in welchen Piloten sich bewegen, wirkten sich negativ auf den Schlaf aus. Die Hälfte der befragten Flugkapitäne war denn auch unzufrieden mit dem Schlafrhythmus. An Arbeitstagen oder eher -nächten fänden sie kaum je einen ordentlichen Schlaf, gaben sie an.

Keine Panik verbreiten

Die Studie solle keine Panik bei Passagieren verursachen, so National-Sleep-Foundation-Geschäftsführer David Cloud. «Die Fehlerquoten in diesen Berufen sind sehr gering.» Piloten würden sehr viel Wert darauf legen, ihren Schlaf gut im Griff zu haben. Gleichzeitig sollten die Ergebnisse aber Arbeitgeber und Gewerkschaften darauf aufmerksam machen, wie wichtig der Faktor Schlaf für die Leistung der Arbeitnehmer ist. «Arbeitgeber müssen sich mehr Mühe geben, die Arbeitszeiten so anzupassen, dass ein regelmäßiger und tiefer Schlaf in der Nacht gewährleistet ist», kommentiert Schlafforscher Patrick Sherry von der Universität Denver.