Letzte Aktualisierung: um 12:40 Uhr

Schnee durch den Luftverkehr

Wenn Flugzeuge Frau Holle spielen

Flugzeuge verursachen nicht nur Kondensstreifen. Sie können auch lokalen Einfluss auf Niederschläge haben.

In vielen Regionen Europas hat es vergangene Woche geschneit. Dass das im März und April passiert, ist nicht ungewöhnlich. Wer in der Nähe eines Flughafens wohnt, hat bei kaltem Wetter aber noch höhere Chancen auf Schneefall als andere Regionen.

Nicht die Abgase der Flugzeuge sorgen für den Schneefall, sondern eine einfache physikalische Reaktion. Dazu braucht es eine Kombination von kalter Luft, tiefen Wolken und Fliegern. Ausgelöst wird die Reaktion durch Verwirbelungen der Flügel und Propeller.

Wolkenlöcher durch Flugzeuge

Wenn ein Flugzeug startet und dort durch tiefe Wolken fliegt, bahnt es sich einen Korridor durch die Wolkendecke, der je nach Wetterlage für mehrere Stunden sichtbar sein kann. Oft erstreckt er sich über mehrere Kilometer. Die Flügel und Propeller des Flugzeugs sorgen dort für einen Unterdruck, der die Luft stark abkühlen lässt.

Durch die Kälte gefriert das kondensierte Wasser in der Wolke. Es bildet Eiskristalle. An diesen setzt sich dann mehr und mehr Wasser fest, das gefriert. Die Folge: Die schweren Eiskristalle sinken Richtung Boden.

Mehr Schnee in Polarregionen

Sind sie kalt genug, landen die Eiskristalle als Schnee auf der Erde. Sollten sie auf ihrem Weg nach unten wieder auftauen, können die Eiskristalle auch für Regen sorgen. Besonders oft kommt Flugzeugschnee daher vor, wenn die Wolken sehr tief hängen.  Das ist vor allem in Polarregionen der Fall, weshalb es dort mehr Schneefall rund um die Flughäfen gibt.

Die sogenannten Locherwolken sehen sehr beeindruckend aus. Immer wieder werden sie für Ufos gehalten.

Mehr Enteisungen am Flughafen

Auch wenn der Schnee schön anzuschauen ist, bringt er dennoch Nachteile mit sich, zumindest für die Flughäfen. Umso öfter es schneit, desto öfter müssen die Flugzeuge enteist und die Landebahn muss freigeschaufelt werden. Mit der weißen Landschaft bleibt aber trotzdem ein netter Nebeneffekt – zumindest für Planespotter.