Letzte Aktualisierung: um 23:25 Uhr

A320 von Jetblue meets Fiona

Wenn der Flug über einen Hurrikan führt

Ein Flug von Punta Cana nach New York führte direkt über das Auge des Sturms Fiona. Ein Pilot, der beruflich Hurrikans jagt, kritisiert das.

Bei «Hurricane Hunters» ist der Name Programm: Um mehr über die Wirbelstürme zu lernen, fliegen sie mit ihren Flugzeugen über und auch in das Auge der Hurrikans. Doch Passagierflieger meiden das eigentlich. Daher waren einige Luftfahrtfans ziemlich überrascht, als sie am Dienstag (20. September) auf Flugverfolgungsdiensten sahen, wie ein Airbus A320 von Jetblue direkt Kurs in Richtung Hurrikan Fiona nahm.

Der Flieger war mit der Flugnummer B61016 mit drei Stunden Verspätung um 17 Uhr in Punta Cana gestartet. Als er den Hurrikan überflog, war er auf einer Flughöhe von ungefähr 9000 Metern – das liegt über dem Sturmsystem, wie auch Meteorologen bemerkten.

«Der Flug wird unangenehm»

Ein Pilot, der selbst als Hurricane Hunter arbeitet, kritisierte die Entscheidung von Jetblue dennoch. «Je nach Höhe der Wolkenobergrenze kann man einen Hurrikan überfliegen, aber ich würde es trotzdem nicht empfehlen. Alles über Kategorie 2 kann zu starke Ausläufer haben und der Flug wird unangenehm.» Fiona wurde kurz nach dem Überflug der Jetblue-Maschine zu Kategorie drei hochgestuft.

Wie beim Flugverfolgsdienst Flightaware zu sehen ist, war der A320 zumindest sehr nah dran. Trotzdem: Auch wenn das riskant klingt – in Gefahr befanden sich die Reisenden wohl nicht. Es ist möglich, mit dem Flugzeug die schlimmsten Stellen zu umfliegen, und das Radarsystem an Bord hilft der Crew, das zu tun. Gut möglich aber, dass es an Bord wackelig war.

Tweet von Jetblue wieder gelöscht

Der Flieger landete ohne Zwischenfälle in New York. Jetblue selbst hatte zunächst auf Twitter reagiert, nachdem besorgte Nutzer über den Flug geschrieben hatten. «Wir haben das im Griff» schrieb die Airline über ihren offiziellen Account und schickte dazu das bewegte Bild eines tanzenden Bären. Inzwischen ist der Tweet allerdings gelöscht.

Hurrikan Fiona hatte am Sonntag Puerto Rico heimgesucht, Erdrutsche ausgelöst, Gebäude, auch die eines Flughafens, überflutet und die Stromversorgung auf der gesamten Insel lahmgelegt.