Airbus A330 von Saudia: Die Nationalairline bekommt eine Schwester.
Investitionen in Luftfahrt

Warum Saudi-Arabien eine zweite Nationalairline gründet

Das Königreich will vom Öl unabhängiger werden und mehr Touristen anziehen. Dafür gründet Saudi-Arabien neben Saudia eine zweite Nationalairline - mit klarem Fokus.

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259 Milliarden Fass oder 41 Billionen Liter Rohöl stecken noch im Boden Saudi-Arabiens. Das entspricht den zweitgrößten bestätigten Reserven der Welt. Dieser Schatz hat das Königreich in den vergangenen Jahrzehnten reich gemacht.

Zugleich machte er Saudi-Arabien abhängig. Noch immer stammen 60 Prozent der Staatseinnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft. Das soll sich aber ändern. Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud verkündete 2016 seine Vision 2030. Ihr Ziel ist es, der Anteil auf 10 Prozent zu bringen, indem andere Branchen gestärkt werden.

«Führende Luftfahrtindustrie in der Region»

Ein wichtiger Pfeiler der Vision 2030 ist die Entwicklung des Tourismus. Heute besuchen fast nur muslimische Pilger Saudi-Arabien. Künftig sollen 100 Millionen Reisende jährlich ins Land strömen, das größer als Mexiko oder Indonesien ist und neben historische Stätten genauso unberührte Strände, faszinierende Wüsten und Oasen oder schneebedecktes Gebirge bieten kann.

Um dies zu erreichen, treibt Saudi-Arabien nicht nur die gesellschaftliche Öffnung voran, baut im ganzen Land zusammen mit privaten Investoren neue Hotels und Resorts, vereinfacht die Viusmsvorschriften und erweitert das Straßen- und Schienennetz. Die Regierung entwickelt auch den Luftverkehr. «Wir wollen die führende Luftfahrtindustrie in der Region aufbauen», sagt Mohammed F. Alkhuraisi, Strategiechef der Luftfahrtbehörde General Authority of Civil Aviation im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.

Zwei Fluggesellschaften, zwei Strategien

2030 will Saudi-Arabien 330 Millionen Fluggäste jährlich zählen - drei Mal so viele wie heute. Daneben möchte das Land das Frachtvolumen auf 4,5 Millionen Tonnen vervierfachen. Es soll dann mit 250 Zielen weltweit direkt verbunden sein, statt nur 99 wie aktuell.

Ein Ziel dazu ist der Aufbau einer neuen Nationalairline. Während Saudia sich auf ihr Drehkreuz Jeddah konzentrieren wird, wird sich die neue Fluglinie in Riyadh ansiedeln. «Der Umfang des Wachstums ist derart groß, dass es für eine Airline schwierig wäre, es alleine zu bewältigen», so Alkhuraisi. Zudem will man die beiden Fluglinien unterschiedlich ausrichten.

Kein Fokus auf Transitpassagiere

«Jeddah ist Ausgangspunkt für die beiden heiligen Städte Mekka und Medina und auch für das Rote Meer», so Alkhuraisi. Auf dieses Geschäft werde sich Saudia fokussieren. «Riyadh dagegen ist die Wirtschaftsmetropole, daher wird sich die neue Airline darauf konzentrieren», so der Manager der Luftfahrtbehörde. Sonst würde sich Saudia zu stark verzetteln.

Saudi-Arabien liege ideal zwischen drei Kontinenten, so Alkhuraisi. Das biete viele Chancen. Was das Land aber nicht will, ist zu einem großen Transit-Drehkreuz zu werden. «Es wird natürlich Reisende geben, die hier umsteigen», so der Manager, «aber wir rechen mit einem Transit-Anteil von nur rund zehn Prozent».

Investitionen in Airports

Zum Vergleich: In Dubai steigen über 60 Prozent der Fluggäste auf einen anderen Flug um. Dennoch will man in Saudi-Arabien diese Zusatzgeschäft nicht vernachlässigen. Es helfe, die Flüge besser auszulasten und neue Ziele erschließen zu können, so Alkhuraisi.

Um die steigenden Passagierzahlen bewältigen zu können, investiert Saudi-Arabien auch in Flughäfen. In Jeddah bestehen Pläne für den Bau eines zweiten Terminals, in Riyadh soll Ende des Jahres ein neues Terminal eröffnet werden. Zudem ist für die Hauptstadt des Königreichs ein zweiter Airport im Gespräch.

Flughäfen werden privatisiert

In einem ersten Schritt wurden die Flughäfen in eine Holding eingebracht. Nach und nach sollen sie nun privatisiert werden, um neues Know-how ins Land zu bringen.

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