Techniker: «Kosten, nicht Sicherheit, haben oberste Priorität», sagt der Branchenverband AEI.

Nach Air Asia CrashWartungsverband schlägt wegen Sicherheit Alarm

Nach dem Bericht zum tödlichen Absturz eines Air-Asia-Fliegers geloben Branche und Airline Besserung. Das reicht nicht, prangert der Verband der Flugzeugingenieure an.

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Der Abschlussbericht zum Absturz eines Airbus A320 von Air Asia im Dezember 2014 hat so einiges bewegt in der Branche. Einmal mehr erklärte die indonesische Regierung, dass man ernsthaft die Verbesserung der Sicherheit in der Luftfahrt anpacken werde. Die Pilotenausbildung wird angepasst und sämtliche Airbus A320 im Land werden überprüft. Auch von Air Asia heisst es: «Wir lassen nichts unversucht, um sicherzustellen, dass die Industrie aus diesem tragischen Vorfall lernt.» Doch das reicht nicht aus, warnt der Verband Aircraft Engineers International AEI, der die Interessen von rund 40'000 Flugzeugwarten auf der ganzen Welt vertritt.

«Obgleich die Kommentare des Chefs von Air Asia zweifellos ehrlich gemeint sind, bleibt doch die Tatsache bestehen, dass so etwas wieder geschehen könnte», heißt es in einer Mitteilung. Geschäftsführer und Regulierungsbehördenweltweit müssten ihre Haltung grundlegend ändern, um so etwas in Zukunft zu verhindern. Der Verband stützt diese Aussagen auf zwei Unglücke der Vergangenheit. Hätte man aus diesen gelernt, so heißt es, dann hätte man den Absturz verhindern können.

Nicht aus Spanair- und Turkish-Airlines-Unglück gelernt

Konkret bezieht AEI sich auf Unfälle von Spanair und Turkish Airlines aus den Jahren 2008 und 2009. Spanair-Flug 5022 verunglückte im August 2008 am Flughafen Madrid Barajas. Grund war eine Fehlfunktion der Auftriebshilfen der McDonnel Douglas MD 82 beim Start. 154 von 172 Insassen kamen ums Leben. Turkish-Airlines-Flug 1951 stürzte im Februar 2009 beim Anflug auf den Flughafen Amsterdam Schiphol ab. Der Höhenmesser hatte im Cockpit eine fehlerhafte Höhe angezeigt, was dazu führte, dass der Autopilot fälschlicherweise den Flug verlangsamte. Die Piloten waren sich über diese Folge offenbar nicht bewusst.

Beide Unglücke, so schreiben die Ingenieure in der Mitteilung nun, hätten ähnliche Fehler im Vorgang der Abstürze aufgezeigt. Wäre man diese angegangen, dann hätte das Unglück von Air Asia verhindert werden können, ist der Verband überzeugt. Denn: «Die Untersuchungen zu den Unfällen von Spanair und Turkish Airlines brachten sehr ähnliche kausale Faktoren zutage.»

«Behörden versagen»

Als Faktoren nennt der Verband nicht gemeldete Mängel, Unzulänglichkeiten im Wartungssystem und Probleme bei den Schulungen der Crews. Außerdem sei auch eine mangelnde Effektivität des derzeitigen Systems der behördlichen Aufsicht ein Problem. Dieses versage konsequent darin, Sicherheitsprobleme bereits vor einem Unfall zu erkennen, während dieselben Probleme nach dem Unfall sofort klar erkannt werden.

Um diese Probleme in Zukunft zu verhindern, müsse die Branche komplett umdenken, fordern die Ingenieure. «Kosten, nicht Sicherheit, haben oberste Priorität», prangern sie an. Piloten und Ingenieure stünden oft unter wachsendem Druck, «etwas Zweitklassiges akzeptieren zu müssen, um sicherzustellen, dass ihre Flugzeuge unrealistische Flugpläne erfüllen». Die Folgen davon seien weitere Zwischenfälle und letztendlich noch mehr vermeidbare Unfälle.

Zu hohe Arbeitsbelastung bei Piloten und Ingenieuren

An der Ausbildung von Piloten und Ingenieuren müsse man dringend etwas ändern. Sie umfasse oft nur noch das absolut nötige Mindestmaß. «Ersatzteile und Arbeitskräfte werden auf ein unakzeptables Niveau reduziert», heißt es Die Arbeitsbelastung steige gleichzeitig an. Um weitere Unglücke zu verhindern, müsse nun der Staat eingreifen. Nur so lasse sich gewährleisten, dass wieder Sicherheit und nicht das Sparen, oberste Priorität habe.

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