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Militärischer und ziviler Teil

Was Sie jetzt zum Flughafen Kabul wissen müssen

Am Flughafen Kabul spielen sich dramatische Szenen ab. Um sie besser zu verstehen, muss man sich die Aufteilung des Airports anschauen.

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Die Augen der Welt sind auf den Flughafen Kabul gerichtet. Dort spielen sich seit Sonntag dramatische Szenen ab. Afghanen und Afghaninnen können die Hauptstadt nur auf dem Luftweg verlassen, um vor den Taliban zu fliehen.

Verzweifelt stürmten Männer und Frauen am Montag (16. August) Vorfeld und Piste, klammerten sich an Flugzeuge. Videos zeigen sogar, wie Menschen von einem schon gestarteten Flieger in den Tod stürzen.

Deutsche Flieger landeten

Am späten Montagabend konnte ein Airbus A400 M der Bundeswehr zum ersten Mal in Kabul landen. Er setzte deutsche Soldaten ab, evakuierte über den militärischen Teil des Flughafens aber nur sieben Menschen nach Taschkent in Usbekistan. Andere Deutsche und Ortskräfte hatten es nicht zum Flughafen geschafft, da die Landung erst nach stundenlangem Kreisen möglich wurde, als schon eine Ausgangssperre der Taliban herrschte.

Am Dienstag wurden mit einem zweiten Flug 125 Menschen evakuiert. Weitere sollen folgen. In Gefahr sind besonders afghanische Ortskräfte. Sie haben etwa für Bundeswehr, Bundespolizei, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit oder Kreditanstalt für Wiederaufbau gearbeitet, etwa als Dolmetscher. Für die Taliban gelten sie als Verräter.

Kommen Verbündete überhaupt zum Flughafen durch?

Dass sie es zum Airport schaffen, ist oft nicht sicher. Journalist und Bundeswehr-Experte Mathias Gebauer schrieb bereits am Morgen bei Twitter: «Angeblich überall rund um den Flughafen Checkpoints der Taliban, die Ausländer zwar durchlassen aber keine Afghanen.»

Der Plan ist aber offenbar, die zu evakuierenden Menschen von Sammelpunkten in der Stadt zum militärischen Teil des Flughafens zu dirigieren. Dieser Bereich, den derzeit amerikanische und türkische Streitkräfte kontrollieren, liegt nördlich der 3500 Meter langen Piste. Der zivile Bereich des Airports, den Hunderte Menschen stürmten, liegt südlich der Start- und Landebahn und somit näher am Zentrum von Kabul.

Lange ausschließlich Militärflughafen

Der Hamid Karzai International Airport, wie er seit 2014 heißt, befindet sich rund sieben Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums. Die evakuierte Botschaft der USA ist in gerader Linie über die Airport Road mit ihm verbunden. Die ebenfalls evakuierte deutsche Botschaft liegt etwas weiter Richtung Südwesten. Der zivile Teil des Flughafens verfügt über ein neueres Abfertigungsgebäude für internationale Flüge und ein älteres für Inlandsrouten.

Der Flughafen war 1960 eröffnet worden und diente damals als ziviler Airport. Während der sowjetischen Intervention in Afghanistan von 1979 bis 1989, aber auch danach war er fast ausschließlich ein Militärflughafen. 2001 bombardierten die USA den von den Taliban gehaltenen Airport.

Normalerweise Emirates, Flydubai und Turkish Airlines zu Gast

In den folgenden Jahren kehrte unter der Kontrolle der Isaf-Mission der zivile Flugbetrieb schrittweise zurück. 2008 erhielt der Flughafen sein neues internationales Abfertigungsgebäude, dessen Bau von Japan finanziert wurde.

Der zivile Flugverkehr ist aufgrund der aktuellen Ereignisse eingestellt. Zuvor waren am Flughafen Kabul unter anderem die heimischen Fluglinien Kam Air und Ariana Afghan Airlines aktiv. Aber auch etliche Fluggesellschaften aus anderen Ländern steuerten Kabul an. Alleine am Dienstag und Mittwoch hätten eigentlich Verbindungen auf dem Plan gestanden mit Turkish Airlines nach Istanbul, mit Emirates und mit Flydubai nach Dubai, mit Air India nach Delhi und mit Pakistan International Airlines nach Islamabad.

Eine Landung am Flughafen Kabul in einem zivilen Flugzeug, als dies noch möglich war:

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