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TAP vor der Privatisierung

Das schuldengeplagte Portugal will seine Nationalairline loswerden. Besonders interessiert sind British Airways/Iberia.

Schon in den nächsten Wochen könne man den Verkaufsprozess einleiten. Da das Interesse an TAP groß sei, werde die Privatisierung schon bald vonstatten gehen, so ein Sprecher der Fluggesellschaft gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Schon länger sucht die Regierung nach einem Käufer für Portugal Nationalairline Wie auch viele Konkurrenten leidet die Fluglinie unter hohen Treibstoffpreisen und der wachsenden Bedrohung durch Billiganbieter. Mit dem Verkauf der Staatsairline kommt das schuldengeplagte Land einer Absichtserklärung nach, die es gegenüber der Europäischen Zentralbank, der Europäischen Kommission und dem Internationalen Währungsfonds gab. Darin geht es allgemein um Maßnahmen zur Schuldenreduktion.

Mehrere Interessenten

Verkäufe von Staatsunternehmen sind ein zentraler Bestandteil davon. Doch anders als bei einigen anderen EU-Ländern – das gravierendste Beispiel nun Ungarn mit der konkursen Staatsairline Malev – läuft es beim Verkauf von TAP ziemlich gut. Die POrtugiesen sind stark im Verkehr mit Lateinamerika und dabei insbesondere ins Bruderland Brasilien. Insgesamt bedien die TAP-Gruppe mit 69 Fliegern 78 Ziele weltweit.

Schon einige Gruppen zeigen denn gemäß portugiesischen Medien Interesse an der Staatsairline. Zu ihnen gehören Lufthansa und die südmaerikanische Latam (das Fusionsprodukt von LAN und TAM). Am konkretesten sind aber die Pläne aber bei der International Airline Group, der Mutter von British Airways und Iberia. Sie hat gemäß der Wirtschaftszeitung Jornal de Negocios bereits Berater in juristischen und finanziellen Fragen in Lissabon angeheuert. Die anglo-iberische Gruppe sei im Angebotsprozess so weit wie kein anderer Interessent. Gemäß Staatsekretär Sérgio Monteiro entscheidet die Regierung noch im ersten Halbjahr über das Traktandum. Anfang des zweiten Semesters soll der Verkauf dann abgeschlossen werden.