Kontrollen der TSA: Das Verhalten der Passagiere im Blick.
Untersuchung

Verhaltenskontrollen an US-Flughäfen nutzlos?

Auf der Suche nach potenziellen Terroristen achten Mitarbeiter an US-Flughäfen auf das kleinste Zwinkern. Doch für die Kriterien, nach denen sie vorgehen, fehlen Belege.

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Mitarbeiter der US-Transportsicherheitsbehörde (TSA) halten an den amerikanischen Flughäfen nach potentiellen Terroristen Ausschau. Dabei achten sie unter anderem auf Verhaltensweisen, die darauf hindeuten sollen, dass Reisende Böses im Sinn haben könnten. Zu den Verhaltensindikatoren, an denen sich die TSA-Mitarbeiter orientieren, gehört es etwa, zu bewerten, wie jemand schluckt oder wie weit jemand die Augen öffnet. So soll auffallen, wenn ein Passagier gestresst ist, Angst hat oder versucht, das Sicherheitspersonal zu täuschen.

Im Jahr 2013 nahm das GOA - der Rechnungshof, der als Untersuchungsorgan dem US-Kongress unterstellt ist - die Indikatoren der TSA unter die Lupe. Das Ergebnis: Es gab keine ausreichenden Belege dafür, dass die Indikatoren tatsächlich dazu beitragen können, Personen aufzuspüren, die ein Risiko für die Luftfahrtsicherheit darstellen. Also musste die Sicherheitsbehörde über die Bücher und die Grundlage ihres Verhaltenskataloges darlegen. Sie reduzierte die Liste der Indikatoren und präsentierte ihre Quellen.

98 Prozent der Quellen nicht anerkannt

Nun hat das GOA erneut geprüft und ihr Ergebnis ist eindeutig: Die TSA habe bei 28 ihrer 36 Verhaltensindikatoren «keine gültigen Beweise», dass diese dazu geeignet seien, potentiell gefährliche Personen zu identifizieren. Von den 178 Quellen, die die Sicherheitsbehörde vorlegte, erkannte das Untersuchungsorgan 175 Quellen und damit 98 Prozent nicht als gültige Belege an. Viele der Quellen waren Nachrichtenartikel, Meinungsstücke oder Sekundärliteratur. Von den drei von der GOA anerkannten Quellen lieferte eine die Belege für sieben Indikatoren, die beiden anderen für einen Indikator.

«Nach jahrelangem Druck auf die TSA, eine wissenschaftliche Rechtfertigung vorzulegen für ihr Milliarden Dollar schweres Programm zur Verhaltenserkennung, ist es lächerlich, dass die TSA wenig mehr als Nachrichtenartikel und Meinungsstücke präsentiert», sagte Bennie Thompson, Abgeordneter der Demokraten im US-Repräsentantenhaus. Er forderte, dass der Kongress die finanziellen Mittel für das Programm kürze. Das GOA hatte schon 2013 empfohlen, die Mittel zu deckeln, bis die TSA Beweise vorlege. Neue Empfehlungen gab der Rechnungshof nun nicht ab.

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