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Sicherheits-Herabstufung

USA zeigen thailändischen Airlines die gelbe Karte

Die USA machen Ernst: Sie haben die Sicherheitswertung von Thailands Luftfahrt herab gestuft. Wenn die EU folgt, drohen Thai Airways und Co. wirtschaftliche Schäden.

Thailand ist längst kein Geheimtipp für Backpacker mehr. Mit seinen Badedestinationen ist das südostasiatische Land längst zu Ziel der Massen geworden. Umso besorgniserregender ist der Schritt, den nun die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA machte. Sie stuft die Sicherheit der thailändischen Luftfahrt herab.

Von Kategorie 1 senkte die FAA die Einschätzung auf Kategorie 2. Die Sicherheit von Thailands Luftfahrt entspreche nicht den internationalen Standards, so die Begründung. Die Behörde bezweifelt, dass Thailand es schafft, die boomende Luftfahrt in den Griff zu bekommen, ohne dass die Sicherheit der Passagiere leidet. Als Folge können thailändische Airlines keine neuen Ziele in den USA mehr ansteuern. Alte Routen dürfen aber im Flugplan bleiben.

Regierung spielt Entscheid herunter

Die Militärregierung des Landes spielt den Entscheid herunter. Man fliege ohnehin nur wenige Destinationen in den USA an, heißt es. Gleichzeitig hat die Regierung aber auch angekündigt, den Personalbestand der eigenen Luftfahrtbehörde zu erhöhen und daran zu arbeiten, die Standards zu verbessern. Das tut die Regierung aber vor allem auch, weil sie verhindern will, dass die EU es den USA gleichtut.

Normalerweise richtet sich die European Aviation Safety Agency (Easa) mit ihren Entscheiden nach den USA. Eine Herabstufung hätte für Thailands Airlines dann dieselben Konsequenzen in Europa wie in den USA. Und das Europageschäft ist für sie viel wichtiger. Die Nationalairline Thai Airways etwa erwirtschaftet mit den Urlaubern aus Europa rund einen Drittel ihres Umsatzes.

Kritik an Behörde, nicht an Airlines

Zur Ehrenrettung der Airlines muss auch gesagt werden: Die Herabstufung durch die FAA ist keine direkte Kritik an den Fluggesellschaften des Landes. Sie richtet sich an die Aufsichtsbehörden, die es – nach Meinung der Amerikaner – nicht in den Griff bekommen, die Luftfahrt ordentlich zu kontrollieren. Im Frühjahr hatten die EASA und die FAA Flotten und Crews thailändischer Airlines überprüft – mit der Drohung, sie bei unbefriedigenden Ergebnissen zu sperren. Das ist aber nicht geschehen.