Letzte Aktualisierung: um 20:33 Uhr

Laser-Attacken: FBI schreitet ein

Die Terroreinheit der amerikanischen Bundespolizei untersucht zwei Angriffe mit Lasern auf Piloten in New York. Die Fälle nehmen rasant zu.

Der Aufruf ist klar. «Jeder, der etwas darüber weiß, soll nach dem Telefonhörer greifen und uns anrufen», so das FBI in einer Medienmitteilung. Die amerikanische Bundespolizei reagiert so auf zwei neue Laserattacken von letzter Woche. Am Dienstag wurden zwei Flugzeuge am New Yorker Flughafen La Guardia gezielt angegriffen. Die Täter richteten den Strahl zuerst auf das Cockpit eines Fluges von Shuttle America, dann auf ein Privatflugzeug. Die Ermittlungen des Vorfalls leitet die Joint Terrorism Task Force des FBI.

Neu sind Laserangriffe auf Flugzeuge nicht mehr. Doch sie werden zu einem immer drängerenden Problem. In New York stieg die Anzahl alleine in diesem Jahr um 17 Prozent. In den ganzen USA verzwölffachten sie sich in den letzten acht Jahren. Das ist gefährlich für Besatzung und dadurch direkt auch für die Passagiere. Die Attacken können die Piloten im Cockpit massiv behindern. Wie krass die visuelle Störung sein kann, zeigt diese Animation der amerikanischen Luftfahrt-Aufsichstbehörde FAA.

Die Störung ist nicht das einzige Problem. Laser können die Piloten auch verletzen. In einem Fall in den Vereinigten Staaten kam es kürzlich zu einer Verbrennung der Netzhaut eines Piloten. Seit einiger Zeit sind Laserattacken auf Flugzeuge in den USA darum auch strafbar. Sie können eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren oder/und eine Geldstrafe von bis zu 11’000 Dollar nach sich ziehen.

Ein Einschränkung des privaten Laser-Besitzes?

In Deutschland geht die Justiz bislang eher milde mit den Tätern um, obwohl auch hier ein hartes Vorgehen möglich wäre. Wenn sie Strafen ausspricht, sind es meist solche auf Bewährung oder tiefe Geldstrafen. «Laserpointer werden immer billiger und leistungsfähiger, was die Verbreitung vorantreibt und die Möglichkeiten der Blendung von Flugzeugen steigert», kommentierte Jörg Handwerg, Pressesprecher der deutschen Pilotenvereinigung Cockpit kürzlich. Das sei eine unnötige Gefährdung der Passagiere und der Besatzung.

Die Hürde für die Bestrafung der Täter ist aber hoch. Denn oftmals kann man sie kaum ausmachen. Zu groß ist die Distanz zum Flugzeug meist. Cockpit-Sprecher Handwerg fordert deshalb die Einschränkung des privaten Laserbesitzes.