Flugzeugbetankung vom Airport Wien: Die Zukunft bringt auch andere Kraftstoffe.
Allianz in Österreich

Flughafen Wien will synthetische Kraftstoffe voranbringen

Beim Thema nachhaltiges Fliegen werden in Österreich die Rufe der Wirtschaft an die Politik lauter. Dabei geht es auch um synthetische Kraftstoffe.

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An Alternativen zu fossilen Antrieben in der Luftfahrt wird intensiv geforscht. Bei den Nachhaltigen Treibstoffen, den sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF) ist die Technik schon weit fortgeschritten. Bei synthetischen Kraftstoffen , die mittels Strom aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden, ist man noch in den Versuchsstadien. Um mehr Geld in Forschung investieren zu können und um langfristig planen zu können, ist in Österreich die «E-Fuel-Alliance» gegründet worden, ein Zusammenschluss von elf Unternehmen und Institutionen.

«Wir benötigen Planbarkeit und Berechenbarkeit», sagt Flughafen-Wien-Vorstand Günther Ofner. Synthetische Kraftstoffe seien universell einsetzbar, nicht nur in Flugzeugen, zudem seien sie unbeschränkt und einfach speicherbar.

In Europa nicht genug grüne Energie

Der Flughafen Wien überlegt bereits, ob er im Sommer überschüssigen Strom aus seinen Photvoltaikanlagen nutzen kann, um die Treibstoffe herzustellen. Zudem errichtet die Firma AVL List am Gelände der Zentrale in Graz derzeit eine Pilotanlage, in der synthetische Kraftstoffe mit einem bis zu 37 Prozent höheren Wirkungsgrad produziert werden sollen.

Im großen Stil produziert werden müssen die Treibstoffe allerdings dort, wo mehr Sonne und Wind zur Verfügung stehen als in Europa. «Grüne Energie wird es in Europa nicht genug geben», sagt der Initiator der Allianz, Jürgen Roth.

Forderungen an die Politik

Denn synthetische Treibstoffe stammen zwar aus dem Labor und werden chemisch hergestellt - aus CO2, das der Umgebungsluft entnommen wird oder direkt bei der Produktion von zum Beispiel Stahl oder Zement am Kamin abgesaugt wird, und Wasser, H20. Jedoch werden die Moleküle bei der Elektrolyse mithilfe elektrischer Energie aufgebrochen. Danach wird, vereinfacht gesagt, Kohlenstoff C mit Wasserstoff H neu zu Kohlewasserstoffketten zusammengesetzt. Sauerstoff wird der Atmosphäre zurückgegeben. Der Nachteil dabei: Es gibt einen hohen Bedarf an (grünem) Strom.

Der Forderungskatalog der E-Fuel-Alliance an die Politik ist lang. E-Fuels müssten von der Mineralölsteuer befreit werden, sie seien ja kein Mineralölprodukt. Die Erlöse aus der Ticketabgabe im Flugverkehr (150 Millionen Euro in Österreich) sollen zweckgebunden werden und in die Forschung fließen. Für E-Fuels soll es im Emission Trading System ETS freie Zertifikate geben. Und die Politik soll schnell klare Rahmenbedingungen schaffen.

Nicht billiger als fossile Brennstoffe

Ofner und Roth fordern ein breiteres Denken und einen technologieoffenen Zugang, damit die Klimawende gelingen kann. «Kein Beitrag darf ungenutzt bleiben, Mobilität auf elektrischer Basis alleine wird nicht genügen, um die Klimaziele zu erreichen», sagt Ofner. Eines stellen aber beide klar: Billiger als fossile Brennstoffe werden E-Fuels nicht sein.

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