Das Brunendenkmal wurde am 25. April eingeweiht: Die Türkei sieht darin einen Affront und hat ihren Luftraum für armensiche Flüge geschlossen.

KonfliktTürkei sperrt wegen Denkmal armenische Flugzeuge aus

Ein neues Genozid-Denkmal in Yerevan schürt Spannungen zwischen Armenien und der Türkei. Ankara hat deswegen den Luftraum für Jets des Nachbarn teilweise gesperrt.

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Jedes Jahr am 24. April gedenkt Armenien dem Völkermord vor über 100 Jahre. In den Jahren 1915 und 1916 wurden zwischen 800.000 und 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier gezielt umgebracht worden sein. Der osmanischen Führung verdächtigte sie, mit dem Kriegsgegner Russland zu kollaborieren.

Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs erkennt den Völkermord – anders als etwa das Europäische Parlament oder die Uno-Völkerrechtskommission – bis heute nicht an. Wenn Armenien dann dem Genozid gedenkt, reagiert sie oft scharf. In der vergangenen Woche wurde in Armeniens Hauptstadt Yerevan ein Gedenkbrunnen eingeweiht.

Türkei sieht in neuem Denkmal einen Affront

Die Enthüllung des Denkmals stellt die fragile Beziehung zwischen Armenien und der Türkei auf eine weitere Belastungsprobe. Ankara hat als Reaktion den Luftraum für armenische Flugzeuge geschlossen, berichtet das Portal Eurasianet.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sprach in einem Interview davon, dass das Denkmal «Terroristen verherrliche». «In diesem Zusammenhang haben wir unseren Luftraum für armenische Flugzeuge gesperrt», so Cavusoglu.

Verbot nicht eindeutig

Allerdings ist unklar, welche Flüge betroffen sind. Einer Maschine der armenischen Fluggesellschaft Fly One wurde am 29. April auf dem Weg von Paris nach Yerevan die Erlaubnis, den türkischen Luftraum zu nutzen, verweigert. Sie musste in der Republik Moldau landen. Gleichzeitig haben die Fly-One-Flüge zwischen Istanbul und Yerevan normal stattgefunden.

Das Verbot kommt zu einer Unzeit. Beide Staaten haben kürzlich einen Annäherungsprozess gestartet, bei dem auch darüber verhandelt wurde, die Landesgrenze für Drittstaatsangehörige zu öffnen.

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