Letzte Aktualisierung: um 13:30 Uhr

Tote und Verletzte wegen Flugtickets

Air Calédonie, die Fluglinie der Inselgruppe Neukaledonien, erhöhte Mitte Juli ihre Preise. Das hat nun ungeahnte Folgen.

Neukaledonien liegt Tausende von Kilometern von der Landeshauptstadt weg. Dennoch sorgt die Inselgruppe nun für eine sonntägliche Sondersitzung in Paris. Übersee-Ministerin Marie-Luce Penchard rief überstürzt Experten zusammen, um sich einen Überblick über die Situation im fernen Überseeterritorium im Pazifik zu verschaffen, das zu Frankreich gehört, meldet die Zeitung Nachrichtenagentur AP. Am Samstag (6. August) waren bei Auseinandersetzungen auf der neukaledonischen Insel Maré vier Menschen durch Schüsse ums Leben gekommen und 23 verletzt worden.

Ausgelöst hatte die Unruhen die lokale Fluggesellschaft Air Calédonie. Sie erhöhte vor Kurzem ihre Preise. Das stieß vielen Bewohnern der Insel sauer auf. Sie entschlossen sich deshalb, den Flughafen auf Maré zu blockieren. Die Fluggesellschaft verlor durch den Ausfall nach eigenen Angaben über 80’000 Euro täglich uns sah sich dadurch an den Rand des Konkurses gedrängt, wie der Fernsehsender BFMTV berichtete.

Zwei Gruppen gegeneinander

Zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen kam es gemäß dem TV-Sender TF1, weil eine Gruppe von Menschen aus dem Distrikt Ghuma, wo auch der Chef von Air Calédonie herstammt, die Protestierenden zur Rede stellen wollte. Es sei ein «Alptraum-Tag», sagte Hochkommissar Albert Dupuy, der Vertreter der Regierung in Paris auf der Insel, zum Sender. Einige der Verletzten befänden sich noch in kritischem Zustand. Inzwischen verstärkte die Polizei ihre Präsenz auf Maré.


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